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Lernen geschieht nicht nur in der Schule, sondern auch und vor allem im Rahmen der Familie - Professor Ulrich Giesekus erklärt, wie es gelingen kann.
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Schüler und Eltern waren in den vergangenen Wochen aufgefordert, zuhause für Konzentration und Disziplin zum Lernen zu sorgen. Lehrer hatten die Aufgabe, ausreichend Material und Online-Unterricht zur Verfügung zu stellen. Das war für viele Eltern keine optimale Situation. Kindern und Jugendlichen fehlte oft das unmittelbare Feedback wie auch der Kontakt zu den Mitschülern. Insbesondere schwächere Schüler taten sich oft schwer.

Wie lernen Kinder eigentlich am besten? Wie eignen sie sich so wichtige Kompetenzen wie Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Mut und Kritikfähigkeit am besten an? Was können Eltern tun, um ihren Kindern dabei zu helfen? Wie können sie ihre Kinder dabei unterstützen?

Im aktuellen Thema-des-Monats-Podcast des ERF Südtirol gibt Ulrich Giesekus, Professor für Psychologie und Counceling der Internationalen Hochschule Liebenzell, hilfreiche Hinweise dazu. Es ist beispielsweise wichtig zu wissen, dass unser Gehirn sich generell positive Erfahrungen und Gefühle besser merkt, als negative. Wer also eine gute und entspannte Atmosphäre schafft, um zu lernen, handelt richtig. Negative Gefühlen, wie Angst, Aggression oder Kränkungen sind keine guten Voraussetzungen für das Gehirn, sich neue Lerngegenstände zu merken. Dinge selbst ausprobieren und dabei Erfolg oder Misserfolg erfahren - auch das ist gut, um sich Inhalte anzueignen und zu merken. Theoretisches Wissen z.B. über Fahrradfahren hilft nur bedingt, ich muss tatsächlich selbst in die Pedale treten und es ausprobieren, erst dann werde ich es lernen und mir merken.

Nicht zu unterschätzen ist das Lernen am Modell, was vielfach in gut funktionierenden Familien der Fall ist. Soziale Kompetenzen werden wahrscheinlich grundsätzlich über den Prozess der Nachahmung anhand von Vorbildern erworben. Dinge wie Mut und Konfliktfähigkeit sehen Kinder vor allem bei ihren Eltern, Geschwistern oder Menschen in ihrem Umfeld und ahmen es nach. Gute Vorbilder sind deshalb von entscheidender Bedeutung – auch was den Glauben angeht. Dass Menschen über Apelle, Gespräche, Vorträge und Erklärungen lernen, ist oft nur ein frommer Wunsch.

Viele Eltern verkrampfen sich, weil sie aus ihrem Kind das perfekt erzogene oder geförderte Kind machen möchten. Doch wie auch Prof. Giesekus in seinen Vorträgen immer wieder betont, Christen dürfen wissen, dass Gott es ist, der uns Gelingen schenkt. Er ist es auch, der das Urteil über mein Leben spricht und nicht der Zeugnistag meiner Kinder.

Hören Sie mehr dazu im Podcast mit Prof. Ulrich Giesekus. Es ist der vierte Teil einer Serie zum Thema des Monats „Miteinander reden – nur wie?“ im ERF Südtirol