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In Deutschland erhofft sich Hamid Religionsfreiheit – oft erfährt er jedoch genau das Gegenteil.
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Europa und Christenverfolgung – diese beiden Begriffe passen in unserem Verständnis so gar nicht zusammen. Trotzdem gibt es auch in Europa Formen der Christenverfolgung. Menschen, die vielleicht aufgrund ihres Glaubens aus den Bürgerkriegsländern des Nahen Ostens geflüchtet sind, erzählen uns immer wieder davon, wie sie auch in Europa von ihren muslimischen Landsleuten diskriminiert und bedroht werden. Diese sind mit ihren Einstellungen nach Europa gekommen und glauben, dass sie diese Einstellungen auch hier durchsetzen müssten. Dafür werden Menschen, die zum Christentum konvertierten, angefeindet und unter Druck gesetzt. Häufig sehen sie sich diesen Anfeindungen schutzlos ausgeliefert.

Dass Menschen, die aufgrund ihres Glaubens nach Europa fliehen mussten, in unseren europäischen Ländern nicht den entsprechenden Schutz erleben, den sie suchen, deutet auf einen Missstand hin, der unverständlich ist und eigentlich schnellstens beseitigt werden müsste. Doch die Realität ist eine andere. Viele dieser Menschen müssen eher damit rechnen, abgeschoben zu werden, weil christlicher Glaube offensichtlich kein ausreichendes Kriterium darstellt, ihnen einen Aufenthalt zu sichern. Selbst wenn sie in ihrem Heimatland damit rechnen müssen, weiterer Verfolgung ausgesetzt oder gar umgebracht zu werden, kommt es vor, dass solche Menschen abgeschoben werden. Auf diesen Missstand wird leider noch viel zu wenig aufmerksam gemacht. 

Hamid*, der aus dem Nahen Osten nach Deutschland kam und hier zum lebendigen Glauben an Jesus Christus fand, erzählt: „Ich komme aus einer streng muslimischen Familie, meine Geschwister und ich wurden in diesem Glauben und in dieser Kultur erzogen. Christen waren für uns die Ungläubigen. Doch genau daran bekam ich meine Zweifel, als ich eines Tages im Internet auf einen christlichen Film gestoßen bin. Ich hab dann begonnen, mich für den christlichen Glauben zu interessieren. Als ich irgendwann meine Familie gefragt habe, was sie eigentlich über den christlichen Glauben wissen, war ihre Antwort die, dass sie mich ins Nachbarland schickten. Dort hat sich ein geistlicher Führer, ein Scheich, mit mir getroffen hat, mir regelrecht Angst gemacht und mich gewarnt. Seine Warnung gipfelte in der Aussage: „Wenn du noch einmal mit jemandem über die Sache mit den Christen und ihrem Glauben sprichst, ist dein Leben zu Ende.“ Diese Erfahrungen ließen in mir den Entschluss reifen, in ein Land zu ziehen, in dem ich ohne diese Schikanen mehr über den christlichen Glauben erfahren konnte. Denn dass ich mehr über den christlichen Glauben wissen wollte, stand für mich fest. So bin ich nach Deutschland gekommen, weil ich gehört hatte, dass hier jeder seinen Glauben frei leben kann.

Die Freunde, die ich hatte, kamen alle aus streng gläubigen, muslimischen Familien. An einem Abend habe ich dann einen palästinensischen Christen kennengelernt, dem ich dann auch tatsächlich alle meine Fragen über den christlichen Glauben stellen konnte. Wir haben uns viel darüber unterhalten, und ich habe Grundsätzliches über Jesus und den christlichen Glauben von ihm erfahren. Ich habe mich dann auch taufen lassen und bin Christ geworden. Dafür bin ich Gott bis heute sehr, sehr dankbar. Als ich dann aber meine Eltern angerufen und ihnen erzählt habe, dass ich Christ geworden bin, haben sie mir gesagt, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollten und dass ich auch nicht mehr ihr Sohn sei. Im Asylheim fing man an, mich auszulachen. Ich wurde beschimpft und geschlagen. Einmal sind sie mit einer Gabel auf mich losgegangen. Das geschah außerhalb des Heims. Im Heim selbst täuschten sie Frieden vor, doch kaum waren wir draußen, wurde ich wegen meines Glaubens drangsaliert und geschlagen.

Wenn ich in mein Heimatland zurück muss, muss ich damit rechnen, umgebracht zu werden. Das weiß ich. Aber ich erlebe auch, wie mir Gott hilft. So habe ich erlebt, dass Leute „zufällig“ vorbei kamen, als man anfing mich zu schlagen. Einmal war es sogar so, dass „zufällig“ eine Polizeikontrolle des Weges kam, als gerade wieder eine Schlägerei anfing. So hilft Gott mir und wahrscheinlich auch vielen anderen, die sich zum Gott der Bibel bekennen. Inzwischen habe ich auch Leute getroffen, die mehr von Jesus Christen hören wollten, die mich gefragt haben, was mich dazu gebracht hat, Christ zu werden. Ihnen erzähle ich dann, was ich mit Jesus erlebt habe. Einige meiner Freunde haben sich inzwischen selbst vom Islam abgewandt und sind Christen geworden. Deshalb meine Bitte: „Betet für uns, dass das Wort von Jesus jeden Ort dieser Welt erreicht und vor allem die arabischen Länder.“

Näheres dazu im Podcast. Es ist ein Beitrag zum Thema des Monats „Christenverfolgung heute“ im ERF Südtirol, entnommen der Reihe „Gesichter der Verfolgung“ des Hilfswerks Open Doors.

* Der Name wurde von der Redaktion geändert.