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Allein das Interesse am christlichen Glauben bringt die Menschen in Afghanistan in Lebensgefahr.
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Was in unseren Ländern selbstverständlich ist, kann in islamisch geprägten Ländern wie dem Iran oder Afghanistan sehr gefährlich sein. Christen sind in vielen muslimischen Ländern bereits seit Jahren immer stärkerer Bedrohung ausgesetzt. Einen Gottesdienst zu besuchen, stellt oft schon eine große Gefahr dar. Deshalb treffen sich Christen in diesen Ländern zumeist nicht in Kirchen, sondern in kleinen Hausgemeinden. Diese Hausgemeinden sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Dabei mitgeholfen haben u. a. auch die Radiosendungen von TWR und ERF, die über Internet und Satelliten ausgestrahlt werden.

Trans World Radio (TWR) unterstützt diese Hausgemeinden und arbeitet mit ihnen zusammen. So wurde 2015 das Projekt der „Radio Home Groups“ in Indien und Pakistan ins Leben gerufen. Eine „Radio Home Group“ ist eine Kleingruppe, in der man sich zum Anhören christlicher Sendungen trifft und über den Glauben spricht. Mittlerweile wurden schon mehr als 3.000 „Radio Home Groups“ gegründet. Dabei geht es darum, bedrängte und verfolgte Christen zu ermutigen und zu unterrichten. TWR und ERF Medien haben dafür das Radioprogramm „Power in Persecution“ (Kraft in/trotz Verfolgung) entwickelt. In dieser Sendung erzählen Christen davon, wie Gott sie in Verfolgung getröstet und bewahrt hat. Die Sendung will verfolgten Christen neue Hoffnung geben, sie aber auch dazu anregen, für verfolgte Christen und ihre Lebensumstände zu beten.

Weltweit werden nach Schätzung der Hilfsorganisation Open Doors derzeit 200 Millionen Menschen aufgrund ihres Glaubens bedrängt oder verfolgt. Medienunternehmen wie TWR und ERF sind oft die einzige Möglichkeit, um ihnen zu helfen. Denn wer in ein Internetcafé geht, um sich eine entsprechende Radiosendung als Datei herunterzuladen, riskant bereits überwacht zu werden. In China, wo diese Überwachung bereits sehr rigoros ist, können Christen über das Onlineseminar SOTA (Seminary on the Air) ein Theologiestudium abschließen und sich zu Leitern einer Gemeinde ausbilden lassen. Das Programm findet regen Zuspruch und wird ständig weiterentwickelt. Oft sind diese Radiosendungen die einzige Art und Weise, wie Christen sich geistlich weiterbilden können.

Arash stammt aus Herat in Afghanistan. So wie alle Afghanen, wurde auch er als Muslim geboren. „Als ich jung war“, so sagt er, „wollte ich Kontakt zu Gott haben, um mit ihm über alles, was mich bewegt, zu reden. Wenn ich die anderen gefragt habe, wie ich mit Gott in Kontakt kommen kann, wurde mir gesagt: ‚Du bist nur ein Mensch – und Gott ist Gott! Mach deine Aufgaben gut und lebe richtig‘. Also habe ich als guter Muslim fünfmal am Tag gebetet. Vor ein paar Jahren kam ich nach Deutschland. Gleich in den ersten Tagen lud mich einer meiner Freunde ein, mit in eine Kirche zu kommen, in der Farsi gesprochen wird. Als Muslim konnte ich nur arabisch beten. Mein Koran war auch arabisch. Da ich schon seit längerem wissen wollte, wie ich mit Gott in meiner eigenen Muttersprache sprechen kann, sagte ich zu. Im Gottesdienst spürte ich dann mit einem Mal: ‚Der Gott, den ich all die Jahre gesucht habe, ist hier‘. All meine Fragen, die ich die ganze Zeit gehabt hatte, waren mit einem Mal beantwortet. Ich wusste zwar nichts über den christlichen Glauben oder Jesus, aber der Heilige Geist, der an diesem Ort war, hat mich so gepackt, dass ich nur noch ein Teil davon sein wollte. Dann las ich im Matthäus Evangelium und war begeistert davon, wie Jesus den Menschen mit Liebe begegnete. Und ich verstand: Jesus kam wegen unserer Sünden auf die Welt, um für uns geopfert zu werden. Seit dem Tag hat es mich immer mehr zu Gott hingezogen. Ich wollte ihn kennenlernen. Gott veränderte mich. Das spürte auch meine Frau. Sie sagte: ‚Du bist so ruhig geworden, ganz anders – was ist los mit dir‘? Ich nahm meine kleine Bibel, zeigte sie meiner Frau und sagte ihr: ‚Ich habe Jesus Christus kennengelernt und ich Glaube an ihn‘. Dann bot ich ihr die kleine Bibel als Geschenk an und sagte: Du kannst dich frei entscheiden, ob du Muslimin bleiben willst oder an Jesus glauben möchtest. Als ich ihr das sagte, sagte sie: ‚Zum ersten Mal höre ich von dir, dass ich etwas selbst entscheiden darf‘. – Und sie fing an zu weinen. Nach ein paar Tagen fing auch sie an die Bibel zu lesen. Inzwischen hat auch sie sich für den Weg mit Jesus entschieden.

Inzwischen hat Gott mir die Vision gegeben, den Segen, den ich empfangen habe, meinen Landsleuten weiterzugeben. Wenn aber ein Einheimischer in Afghanistan seinen Landsleuten von Jesus erzählen will, ist das sehr gefährlich für ihn. Gott hat mir aber die Möglichkeit gezeigt, wie wir Menschen durch Medien, wie Radio und Fernsehen erreichen. Bei den Sendungen von ‚Stimme des Lebens‘, wo ich mitmache, können Leute anrufen und Fragen stellen. Sie können mit anderen Christen in Verbindung treten und ihr Zeugnis weitergeben. Afghanen bekommen viele Probleme, das weiß ich aus meiner eigenen Erfahrung, aber auch aus den Berichten anderer. Doch jeder Afghane, der zum Glauben an Jesus findet, erlebt zwar die Ablehnung seiner Familie, gleichzeitig erfährt er aber auch die starke Kraft Gottes. Dadurch ist er bereit, alles auf sich zu nehmen und Jesus zu folgen. Wenn wir uns zu Jesus bekennen, dann lebt er in uns, er ist mit uns und verändert unser Leben. Ich hoffe, dass noch viele Afghanen das Wort Gottes kennen lernen und gerettet werden. Jesus kann ihnen neue Hoffnung und eine neue Identität geben. Bitte betet für diese Menschen, die als Afghanen zum Glauben an Jesus kommen, sie sind auf eure Gebete angewiesen.“

Näheres dazu im Podcast. Es ist ein Beitrag zum Thema des Monats „Christenverfolgung heute“ im ERF Südtirol.