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Bischof Scheuer und neues Leitungsteam der Diözese Linz - „Leitungskonferenz Diözesane Dienste“
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Kirche und Medien können und sollen Hoffnung vermitteln und Vertrauen stärken. Diese Überzeugung stellte Bischof Manfred Scheuer in den Mittelpunkt des diözesanen Medienempfangs, der am Mittwochabend im Linzer Bischofshof stattgefunden hat. Im Beisein von rund 90 Medienschaffenden plädierte der Linzer Bischof für eine positive und konstruktive Kommunikation, die das erodierende Vertrauen aufgrund der gesellschaftlichen Krise der letzten Jahre wieder aufbauen könne. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch das neue Leitungsteam der Diözese durch deren Generalvikar Severin Lederhilger vorgestellt.

In seinen Ausführungen ortete Scheuer eine große gesamtgesellschaftliche Unsicherheit, die viele Bereiche des Lebens umfasse: "Wir haben eine Pandemie, bei der wir gerade Atem holen und noch nicht wissen, ob im Herbst das gesellschaftliche Leben weiterhin ohne große Einschränkungen stattfindet", so der Bischof am ersten Tag, an dem zahlreiche Corona-Maßnahmen in Österreich ausgesetzt wurden. Breite Unsicherheit erzeuge aber auch ein von vielen nicht mehr in Europa für möglich gehaltener Krieg. Preissteigerungen und Armutsgefährdung, steigende Einsamkeit und die immer drängendere Klimakrise würden das allgemeine Gefühl der Unsicherheit weiter befeuern.

In Zeiten großer Unsicherheit brauche es Vertrauen, so Scheuer, der gleichzeitig diagnostizierte, dass sich die erodierenden Vertrauensprozesse der letzten Jahre durch die Pandemie dramatisch verstärkt und auch vor den Medien nicht Halt gemacht hätten. "Misstrauen wird auch seriöser Berichterstattung entgegengebracht, wenn sie nicht die eigene Meinung bestärkt." Wie man dem entgegenwirken können und wie man verloren gegangenes Vertrauen wieder aufbauen könne, sei auch das Leitthema der 23. Ökumenische Sommerakademie (13. bis 15. Juli im Stift Kremsmünster), auf die der Bischof ausdrücklich hinwies.

Kirche sei "trotz aller Unzulänglichkeiten mit Hoffnung beschenkt", und wolle in einer Zeit der Unsicherheiten Hoffnung schenken, unterstrich Scheuer. "Die flächendeckende Anwesenheit der Kirche in unserem Land ermöglicht es teilweise, Hoffnung aus dem Glauben zuzusagen, aber auch Hoffnung konkret zu vermitteln durch Seelsorge, durch gelebte Nächstenliebe, durch die Caritas."

Hoffnung zu vermitteln sei aber auch etwas, was sich Medien zu eigen machen können, so der Bischof. Papst Franziskus habe 2017 in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel als Ziel die "Suche nach einem offenen und kreativen Kommunikationsstil" ausgerufen, der "versucht, die möglichen Lösungen aufzuzeigen und so die Menschen zu einer konstruktiven und verantwortungsvollen Herangehensweise anzuregen". Es gelte, den "Teufelskreis der Angst zu durchbrechen und die Spirale der Furcht aufzuhalten, die ein Ergebnis der Angewohnheit ist, sein Augenmerk ganz auf die 'schlechten Nachrichten' zu richten", so der Bischof unter Verweis auf den römischen Pontifex.

Dabei gehe es nicht darum, ein Informationsdefizit zu fördern, bei dem das Drama des Leidens ignoriert würde, und genauso wenig darum, in einen naiven Optimismus zu verfallen, der sich vom Skandal des Übels nicht anrühren lässt. Scheuer: "Ich wünsche mir im Gegenteil, dass wir alle versuchen, das Gefühl des Unmuts und der Resignation zu überwinden, das uns oft befällt, uns in Apathie versetzt und Ängste erzeugt oder den Eindruck erweckt, dass dem Übel keine Grenzen gesetzt werden können." Vielmehr gehe es um eine Haltung, die sich hinter einem positiven, konstruktiven Kommunikationsstil verberge. Sie trage dazu bei, einen "Vertrauensgewinn in die Wirklichkeit" zu erzeugen, den die Gesellschaft so bitter nötig habe. "Wir als Kirche und Sie als Medienschaffende, als Journalistinnen und Journalisten werden uns darum bemühen", so der Bischof, der ausdrücklich für das "gute Miteinander" dankte.

Neues Leitungsteam der Diözese Linz

Generalvikar Lederhilger stellte im zweiten Teil des Medienempfangs die designierten Mitglieder der "Leitungskonferenz Diözesane Dienste" vor. Die sieben Bereiche der Diözesanen Dienste werden ab 1. Jänner 2023 die bisherigen Ämter und Einrichtungen in der Diözese Linz ablösen. Ziel der Neustrukturierung der Verwaltungsebene sei es, die diözesanen Stellen in ihren Aufgaben und ihrer Zusammenarbeit bestmöglich an die neuen Pfarrstrukturen anzupassen und diese zu unterstützen.

"Wir versuchen, unsere 'Zentraleinheit' so aufzustellen, dass ein Miteinander gut gelingen kann. Die Pfarrstrukturreform soll sich in gewisser Weise auch auf der Diözesanebene widerspiegeln", betonte Lederhilger. Für das Leitungsteam und die sieben Bereiche sind folgende Personen designiert: Monika Heilmann (Pfarre & Gemeinschaft), Daniel Neuböck (Seelsorge & Liturgie), Franz Kehrer (Soziales & Caritas), Gabriele Eder-Cakl (Verkündigung & Kommunikation), Sr. Maria Maul (Bildung & Kultur), Edeltraud Addy-Papelitzky (Personal & Qualitätssicherung) und Reinhold Prinz (Finanzen & Verwaltung).