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Bewusst und freiwillig nahm Jesus seinen Tod auf sich.
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Es gibt wahrscheinlich keinen schlimmeren Schmerz zu ertragen als den, wenn ein Mensch sich von allen verlassen fühlt. Genauso muss Jesus Christus sich am Kreuz gefühlt haben. Deshalb kann er auch jeden von uns verstehen, der sich einsam und verlassen fühlt. Michael Happle, der Referent der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd, weist in seinem Vortrag darauf hin, dass Jesus alle diese Gefühle der Einsamkeit und des Verlassen-seins durchlitten hat und uns deshalb besser verstehen kann, als wir uns selbst je verstehen könnten. Als er am Kreuz ausrief: „Eli, Eli, lema sabachtani?“, das heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (vgl. Matthäus 27,46) muss er sich wirklich von allen verlassen gefühlt haben. 

Wir wissen allerdings, dass Gott niemanden verlässt, der zu ihm gehört. Das wusste sicher auch Jesus Christus. Aber als er diese Worte zum Himmel schrie, war er tatsächlich verlassen, weil Gott sich in diesem Augenblick von ihm abwandte. Er, der die Sünde der ganzen Welt auf sich genommen hatte, musste verlassen von allen am Kreuz von Golgatha sterben. Der eingeborene Sohn des Vaters, der immer in innigster Gemeinschaft mit Gott war, musste von seinem Vater allein gelassen werden, um uns zu erlösen. Daran können wir erkennen, wie groß die Liebe Gottes zu uns Menschen ist, dass er aus purer Liebe zu uns diesen Schmerz auf sich genommen hat, um uns von unserer Schuld zu erlösen. Wir haben keine Vorstellung, was es für Gott bedeutet, wenn wir in unseren Sünden verharren und uns von ihm abwenden, uns dadurch in Schuld verstricken und von den Mächten der Finsternis abhängig werden. 

Wer das Gefühl hat, von Gott verlassen zu sein, fühlt das vielleicht auch nur deshalb, weil er nicht genug an Gott glaubt, denn Gott verlässt niemand. Als aber Jesus zu Gott rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ war das ein Verlassen-sein, auf das Gott nicht antworten konnte. Denn Jesus musste in seiner dunkelsten Stunde, von allen verlassen, am Kreuz hängen, um uns zu erlösen. Genau das lesen wir in der Bibel an verschiedenen Stellen. Zwar wusste Jesus, dass er seinen Vater jederzeit darum bitten konnte, ihn aus dieser schrecklichen Situation zu befreien (vgl. Matthäus 26,53), doch er tat es nicht, weil er wusste, warum er diesen Tod am Kreuz sterben musste. 

Bereits als er vor seiner Kreuzigung von den Soldaten gefoltert, angespuckt und verspottet wurde – ließ er alles still über sich ergehen. Durch dieses Leiden und sein Sterben am Kreuz konnte Jesus alles, was uns von Gott trennt, ausräumen. Wir hätten es verdient, von Gott verlassen zu werden. Doch das tat Gott nicht, stattdessen ließ er seinen eigenen Sohn – stellvertretend für uns – am Kreuz sterben, um uns zu erlösen. So schickte er seinen Sohn an das Kreuz, um uns von den Folgen unserer Schuld und Sünde zu befreien, damit wir Frieden mit Gott haben.

Wer dieses Angebot der Erlösung annimmt und Jesus Christus glaubt und vertraut, kann zu Gott kommen und ihm sagen, was ihn bewegt. Gott hört, wenn wir aufrichtig zu ihm beten. Jesus Christus kennt unsere Schmerzen und Nöte; er kennt sie besser als wir, und er versteht uns, weil er Not und Verzweiflung selbst durchlitten hat. Deshalb können wir heute zu Gott rufen, wie auch Jesus zu ihm geschrien hat. Ihm konnte Gott, der Vater, in diesem Moment nicht antworten. Wir aber können darauf Vertrauen, dass uns Gott antworten wird, weil Jesus uns erlöst und mit Gott versöhnt hat. Dafür musste er am Kreuz sterben, damit wir, die wir an Jesus Christus glauben und ihm vertrauen, es nicht selbst erleiden müssen. 

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der vierte Teil der Serie „Warum musste Jesus am Kreuz sterben?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com