„Die erschöpfte Gesellschaft“ – so werden die Menschen unserer Zeit in den Medien immer wieder bezeichnet. Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen ist unsere Gesellschaft extrem schnell geworden. Zum anderen ist unsere Zeit auch von ständiger Erreichbarkeit geprägt: Anrufe, Kommentare, Nachrichten, Anfragen nehmen auch am Feierabend und im Urlaub niemals ein Ende. Hinzu kommt, dass wir durch alle möglichen Ratgeber und Studien permanent dazu aufgefordert werden, uns zu verbessern. Unser Körper, unsere Gesundheit, unser Aussehen und unser Style, unserer Fähigkeiten… - alles soll optimiert werden. Und so fühlen sich die meisten Menschen hier in unserer westlichen Welt permanent erschöpft, ganz besonders diejenigen, die zusätzlich noch soziale Anliegen haben, oder sich für bestimmte Themen, die ihnen am Herzen liegen, engagieren wollen. Menschen wollen etwas Gutes bewegen, müssen aber feststellen, dass ihre Kräfte begrenzt sind.
Jörg Ahlbrecht stellt in der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd deshalb ein jahrhundertealtes Konzept vor, dass uns entlasten kann und uns echte Erholung schenken möchte. Gott hat von Anbeginn der Schöpfung einen „Ruhetag“ eingesetzt – einen Tag in der Woche soll der Mensch wirklich abschalten und innerlich wie äußerlich zur Ruhe kommen. Leider ist dieses wunderbare Geschenk Gottes im Laufe der Jahre immer mehr in Vergessenheit geraten, sodass es kein Wunder ist, dass es uns heute an Erholung und Ruhe mangelt. Dabei war es niemals Gottes Plan, dass wir ausbrennen, uns „kaputt“ arbeiten und irgendwann kraftlos zusammenbrechen. Es lohnt sich also, sich zurück auf das zu besinnen, was unser Schöpfer eigentlich für uns vorgesehen hat. Als Abschluss seiner Schöpfung schuf Gott nicht den Menschen, sondern er gab der Welt und dem Menschen einen Rhythmus von Arbeit und Ruhe. Wenn wir diesen guten Rhythmus ignorieren, laufen wir in die Irre. Das Erste, was der Mensch erlebte, nachdem er am sechsten Schöpfungstag von Gott geschaffen wurde, war der Ruhetag. Der Mensch soll mit Gottes Frieden, Freude, Weisheit und Kraft gefüllt werden und dann aus diesem Überfluss an andere und an seine Umwelt weitergeben. Alle sieben Tage dürfen wir dann zurückkehren in diese Fülle und uns neu mit dem ausstatten lassen, was wir brauchen.
Innehalten, ruhen, genießen und Gott schauen – das sind die vier Aspekte, die der biblische Ruhetag beinhaltet und die wir in unseren Alltag einbauen sollten, um wieder echte Fülle zu erleben und nicht kraftlos zu werden. Wer innehält, der kann reflektieren und sich neu ausrichten. Es macht unsere Seele und schließlich auch unsere Beziehungen und unser ganzes Leben kaputt, wenn wir uns nicht regelmäßig Zeit nehmen, unsere Entscheidungen zu hinterfragen, unsere Ziele bewusst zu stecken, Fehler zu reflektieren und uns wieder ganz auf das fokussieren, was wirklich wichtig ist.
Wir haben es verlernt, zu ruhen. Sobald wir im Wartezimmer oder im Bus nichts zu tun haben, werden Handys gezückt, Kopfhörer eingelegt, Videos angeschaut und Nachrichten beantwortet. Auch unsere freie Zeit verbringen wir damit, uns mit Filmen, Musik und Podcasts zu füllen. Echte Ruhe gönnen wir unserem Gehirn und unserer Seele so gut wie nie. So überhören wir schnell die Stimme Gottes, die leise zu unserem Herzen reden möchte. Der Sabbat braucht einen Rhythmus uns eine Regelmäßigkeit, damit wir diese Ruhe neu einüben können.
Der Sabbat soll außerdem dazu dienen, unseren „Freude-Tank“ aufzufüllen. Unsere fünf Sinne sind uns von Gott gegeben, damit wir die Schönheit der Natur und all des Guten, was er uns schenkt, wahrnehmen und genießen können. Alle sieben Tage sollen wir eine geschützte Zeit dafür haben, Gott vor Augen zu haben, über ihn nachzudenken, in seinem Wort zu leben, Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu haben und zu beten. Denn wir sind dafür geschaffen, mit Gott Gemeinschaft zu haben und ihm ähnlich zu werden.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der fünfte Teil der Serie „Wie ich zur Ruhe kommen und neue Lebensenergie finden kann“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com