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Das Kolpingwerk Europa ruft die EU und ihre Mitgliedsstaaten zu mehr Hilfe für die in den Lagern in Bosnien-Herzegowina und Griechenland lebenden Flüchtlinge auf. Die humanitäre Situation in den Zeltstädten dort sei "verheerend", heißt es in einer Erklärung, mit der sich der Vorstand des Dachverbandes an die Öffentlichkeit wandte. Die verantwortlichen Politiker werden angesichts der humanitären Krise aufgefordert, "ihre Verantwortung wahrzunehmen und umgehend zu handeln". Auch Kolping Österreich hat sich dem Appell angeschlossen und zugleich am Dienstag bis zu 100 Wohnplätze für Geflüchtete angeboten.

"Es ist Zeit, dem Reden endlich Taten folgen zu lassen", forderte Kolping-Österreich-Präsidentin Christine Leopold in einer Aussendung. "Gerne stellen wir in unseren Kolpinghäusern Wohnplätze für bis zu hundert geflüchtete Menschen zur Verfügung - von heute auf morgen könnte betroffenen Familien auf diese Weise wirksam geholfen werden", so Leopold in Richtung der politisch Verantwortlichen in Österreich.

Bestehende Kapazitäten zu nutzen, sei das Mindeste, um einen Beitrag dazu zu leisten, "dass Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer nicht länger unter diesen menschenunwürdigen Verhältnissen leiden müssen", so Leopold ganz im Sinne der Erklärung des Europäischen Kolpingwerks, in der das Verhalten der EU und der Politiker in den einzelnen Staaten scharf kritisiert wird: Durch ihr Wegschauen würden die europäischen Grundwerte grob missachtet, es sei ein "Armutszeugnis, wenn in Europa Geflüchteten, die sich in solch einer katastrophalen Lage befinden, Hilfe aus politischen Gründen verweigert wird", so die Kolping-Verantwortlichen wörtlich.

Das Kolpingwerk Europa ist derzeit in 20 Ländern Europas vertreten und hat beim Europarat Beobachterstatus. Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes; dieses ist in über 60 Ländern der Erde mit rund 450.000 Mitgliedern verbreitet. (Info: www.kolping.at; www.kolpingwerk-europa.net)