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Eine völlig neuartige Unterstützung der Vorbereitung von Kindern auf die Erstkommunion liefert der spanische Regisseur Juan Manuel Cotelo: In 51 Kurzvideos führt der Schöpfer zahlreicher international erfolgreicher Kinofilme ("Mary's Land", "Das größte Geschenk", "Footprints" und "Der letzte Gipfel") Kinder in den katholischen Glauben ein und will dabei auch die Eltern ansprechen. Seine kindgerecht und humorvoll gestaltete Serie "Kathoquiz" entstand im Vorjahr als Reaktion auf die Corona-Pandemie, erklärte Cotelo am Dienstag im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress. Die Folgen der soeben vollendeten deutschen Fassung werden ab Aschermittwoch jeweils mittwochs, freitags und sonntags ab 15 Uhr auf dem YouTube-Kanal "Infinito Deutsch" online gestellt.

Cotelo, selbst Vater dreier Töchter, half Jahre zuvor in seiner spanischen Pfarre bei der Vorbereitung von Kindern auf die Erstkommunion mit. Eine "sehr schöne Erfahrung", wie der gläubige Katholik berichtete. Allerdings blieb bei ihm der Wunsch, sich noch mehr an die Eltern der Kinder des Kurses zu wenden, denn: "Viele Kinder wollen zur ersten, aber auch zur zweiten, dritten und vierten Kommunion gehen, jeden Sonntag. Doch ihre Eltern hindern sie daran und bringen sie nach dem Fest nicht wieder", so die Beobachtung des Filmemachers. Ein an diese Gruppe gerichtetes Buchprojekt blieb damals unvollendet.

Vergangenes Frühjahr gleich zu Beginn des totalen Lockdowns in Spanien sei das Thema für ihn wieder aktuell geworden, erklärte Cotelo. Der Gedanke daran, wie schwierig nun wohl die Vorbereitung auf die Erstkommunion sein werde, weckte in ihm die Idee der "Kathoquiz"- Videoserie. Deren ersten Teil drehte der Filmemacher noch am selben Tag im eigenen Haus und stellte ihn bereits nachmittags online, weitere folgten im Tagesrhythmus. Entstanden sind insgesamt 51 kurze Videos, die in viele Bereiche des Glaubens einführen - nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch und persönlich.

Fußballclub und Krankenhaus

Was die Filme auszeichnet, ist neben üppigem Einsatz von Sondereffekten die Übertragung zentraler Glaubensinhalte in Alltagssprache. So geht es etwa um inneres Gebet ("das geheime Zimmer"), die Schöpfung ("Gott, der anonyme Künstler"), das Alte Testament ("Fußballclub Propheten") und die Kirche ("Krankenhaus unserer Seele"). Die Beichte vermittelt Cotelo, der selbst Schauspieler ist, mit einem Müllsack in der Hand, die Eucharistie nennt er das "beste Menü für unsere Seele", wobei die Kommunion gleich in Folge 1 als "Umarmung" übersetzt wird. Fünf Teile des "Kathoquiz" richten sich speziell an die Eltern, in denen es um grundsätzliche Fragen geht, wie um das Leid und was Jesus mit dem eigenen Leben zu tun hat.

Zum Einsatz kamen die frei abrufbaren Videos bereits in der spanischen Originalausgabe auf vielfältige Weise. "Viele Schulen und Pfarren verwenden sie als unterstützende Ergänzung des eigenen Programms, etwa zum Beginn oder Ende jeder Einheit; inhaltlich werden ja in den Kurzfilmen viele Themen nur angesprochen und brauchen weitere Vertiefung", erklärte Cotelo, dessen durch Spenden getragenes Projekt die Spanische Bischofskonferenz mit einem Preis für Glaubensvermittlung über Neue Medien ausgezeichnet hat. Die "Kathoquiz"-Serie wurde mittlerweile bereits auch in Italien und Kroatien gezeigt, Übersetzungen auf Englisch und Japanisch sind in Arbeit.

Kreativitäts-Schub

Die Kirche werde heute zu einem "kreativeren Umgang mit den Medien" gezwungen, so die Zwischenbilanz des Regisseurs zur Corona-Pandemie. Viel sei an zwischenmenschlichem Kontakt verloren gegangen, was der Kinder- und Jugendpastoral schwer zu schaffen mache. Gezeigt hat sich für Cotelo dennoch: "Gott ist der Meister des Unmöglichen und durch nichts aufzuhalten. Die Umstände sind vielleicht eine Hilfe, um besser zu arbeiten und Schwierigkeiten zu überwinden." Nicht nur unter Kindern und Jugendlichen deute der Trend der Mediennutzung eindeutig in Richtung audiovisueller Streaming-Angebote für Handy und TV. Dieses Terrain, mit dem selbst Cotelo bei "Kathoquiz" Neuland betrat, gelte es künftig stärker auch in der Glaubensverkündigung zu nutzen.

(Link zur am 17. Februar startenden Videoserie: www.youtube.com/c/InfinitoDeutsch, sowie www.infinitomasuno.org/de/kathoquiz)