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Verstärkte Bemühungen darum, dass Kindergärten, Schulen, Horte, Sport- und Freizeitvereine für dort beheimatete Kinder und Jugendliche zu "Safe Places", also sicheren Orten werden, haben Vertreter des Interdiözesanen Amtes (IDA) für das Kindergarten- und Hortwesen bei dessen erster Online-Tagung gefordert. Um dieser Verantwortung nachzukommen, seien Organisationen quer durch alle Sektoren gefordert, Kinderschutzkonzepte umzusetzen und Maßnahmen zu setzen, um Gewalt entgegenzuwirken, heißt es in einer Aussendung der St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien am Mittwoch.

Als Beispiele für ins Auge zu fassende Bereiche wurden die Personalauswahl, entsprechende Weiterbildung sowie die Einsetzung von Kinderschutzbeauftragten und Ombudsleuten genannt. "Auch die Stärkung der Kinder ist Teil der Gewaltprävention, dies darf aber nicht vom Grundprinzip ablenken, dass Kinder vor Gewalt zu schützen, die Aufgabe der Erwachsenen ist", heißt es über das Fazit der Tagung, an der auch Kinderschutz-Fachleute teilnahmen.

Seit zehn Jahren sei in Österreich das "Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern" in Kraft, erinnerte die St. Nikolausstiftung. Das Thema Kinderrechte sei gerade in den letzten Wochen medial wie politisch sehr präsent gewesen. Dies bildete den Hintergrund, um online über das EU-Projekt "Safe Places" zu informieren und "gemeinsam wurde über die österreichweit verpflichtende Implementierung von Kinderschutzkonzepten in elementarpädagogischen Einrichtungen zu beraten".

Waltraud Gugerbauer, Projektleiterin bei "ECPAT Österreich", einer Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung, und Martina Wolf, Geschäftsführerin des Bundesverbands österreichischer Kinderschutzzentren, verwiesen auf fehlende einheitliche Kinderschutzstandards auf Österreich-Ebene. Die Einrichtung einer zentral verantwortlichen Stelle gelte als "oberstes Gebot".

Auf der einmal im Jahr stattfindenden IDA-Fachtagung treffen sich Fachleute aus dem Bereich der Elementarpädagogik und Verantwortliche des österreichischen Kindergarten- und Hortwesens aus dem diözesanen Bereich sowie dem Ordensbereich.