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Papst Franziskus wird am "Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen" (4. Februar) an einer Online-Konferenz mit dem ägyptischen Großimam Ahmad al-Tayyeb teilnehmen. Wie der Vatikan am Montag mitteilte, wird das virtuelle Treffen von Scheich Mohammed bin Zayed, dem Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate, organisiert.

Anlass ist der von den Vereinten Nationen im Dezember ausgerufene neue Gedenktag, der in diesem Jahr zum ersten Mal begangen wird. Den Angaben zufolge werden auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres und weitere Persönlichkeiten dem Online-Meeting beiwohnen. Der Termin wurde nicht zufällig gewählt: Am 4. Februar 2019 hatten der Papst und der Großimam von Al-Azhar in Abu Dhabi das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen" unterzeichnet.

Während der Video-Konferenz am Donnerstag soll die Verleihung des "Zayed Award for Human Fraternity" stattfinden. Der Preis würdigt "signifikante Beiträge zum menschlichen Fortschritt und zur Erleichterung friedlichen Zusammenlebens" und ist mit einer Million US-Dollar dotiert.

Benannt ist die Auszeichnung nach Scheich Zayed bin Sultan al-Nahyan (1918-2004), Gründungsfigur und erster Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate nach ihrer Unabhängigkeit 1971. Für die Auslobung verantwortlich ist das von den Emiraten initiierte "Higher Committee of Human Fraternity" (HCHF). Das interreligiös besetzte Komitee wurde im Herbst 2019 in Rom gegründet.

Der für interreligiösen Dialog zuständige Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso hält die geplante Feier für ein wichtiges Signal: "Das ist eine Antwort darauf, dass Papst Franziskus die gesamte Menschheit klar und deutlich aufgefordert hat, durch die Begegnung mit dem Anderen am Aufbau des Friedens in unserer Gegenwart mitzuwirken." Mit der im Oktober veröffentlichten Enzyklika "Fratelli tutti" habe der Papst diesen Willen noch einmal bekräftigt. Ereignisse wie der Gedenktag am 4. Februar seien ein "Weg zur Schaffung wahrer sozialer Freundschaft", so der Kardinal.