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Papst Franziskus hat am Samstagnachmittag in Rom die Auschwitz-Überlebende Edith Bruck besucht. Die ungarisch-italienische Schriftstellerin hatte kürzlich ihre Erinnerungen in einem Interview mit der Vatikanzeitung L'Osservatore Romano geteilt. Papst Franziskus, der den Artikel gelesen hatte, wollte sie gerne kennenlernen - und machte sich kurzerhand auf den Weg zu ihrer römischen Wohnung, wie "VaticanNews" berichtete.

In Ungarn in eine kinderreiche jüdische Familie hineingeboren, wurde Bruck als Heranwachsende 1944 in das KZ Auschwitz deportiert, kam später nach Dachau und wurde im KZ Bergen-Belsen 1945 befreit. 1954 ging sie nach Italien, wo sie später auch die Staatsbürgerschaft erhielt. In ihren Schriften beschäftigt sie sich häufig mit ihrer Kindheit und dem Holocaust. Mehrfach wurden ihre Werke mit Preisen ausgezeichnet.

Der Papst sei von dem L'Osservatore-Interview beeindruckt gewesen, hieß es, in dem die Schriftstellerin von den Schrecken berichtet, die sie und ihre Familien während der Verfolgung durch die Nazis durchmachen mussten. Im Interview berichtete Bruck aber auch von menschlichen Begegnungen, die ihr das Leben retteten.

Papst Franziskus bat darum, die Holocaust-Überlebende kennenlernen zu dürfen; und zwar möglichst nicht in den formalen Räumlichkeiten des Vatikan. - Ein Wunsch, dem die betagte Dame gerne nachkam und so empfing sie den Papst in ihrer Wohnung.