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In der Salzburger Kollegienkirche wird heuer wird zum ersten Mal eine Kunstinstallation zum Beginn der Fastenzeit gezeigt. Das durchscheinende, im Zentrum der Kuppel errichtete Kunstwerk "Beyond. Installierte Stille." des Künstlers Michael Hofer-Lenz ist ein begehbarer weißer Kubus und führt den Betrachter in die Stille, wie der Direktor der als "Kunstkirche Salzburgs" geltenden Kollegienkirche und Leiter der Universitätsseelsorge, Christian Wallisch-Breitsching, der Nachrichtenagentur Kathpress mitteilte.

Michael Hofer-Lenz gestaltete einen drei mal drei Meter großen Metallrahmen, der von den Emporen inmitten der Kirche aufgehängt wurde. Am Rahmen hängt ein Vorhang aus Schleiernesseln, Licht kommt von unten oder - mittels LEDs - aus dem Rahmen. Eine Windmaschine sorgt für einen permanenten Luftzug und hält den Vorhang immer leicht in Bewegung. Blickfang im schlichten Weiß ist ein 120 Zentimeter hoher Obelisk mit einem Laptop, der in Dauerschleife ein in die Stille führendes Video abspielt.

Seit Jahrhunderten stehen die 40 Tage vor Ostern für Selbstbeschränkung und Verzicht. "Worauf verzichten wir, nach Wochen der Einschränkungen?", wird in der Aussendung zur konsumkritischen, kargen Kunstinstallation gefragt. Nicht der Verzicht auf Speisen oder auf Konsum, sondern der Mangel an Kontakt mache heuer zu schaffen. "Beyond" führe "hinter den Vorhang des Alltäglichen", so Wallisch-Breitsching. Der Weg in die Stille sei auch einer in unser Selbst: "Je weniger von außen auf uns einströmt, desto lauter wird, was unser Herz bewegt."

Die sakrale Kraft der Kollegienkirche fokussiere sich auf den einzelnen Menschen unter der Kuppel. Fastenzeit könne hier als Anstoß zum "Aufbrechen der eigenen Sehnsucht nach Heilung" sein. "Beyond. Installierte Stille" ermögliche eine intime, transzendentale Erfahrung im sakralen Raum. Die Installation kann täglich von 10 bis 18 Uhr in der Salzburger Wiener-Philharmonikergasse 2 besichtigt werden. (Link: www.kollegienkirche.at/de/veranstaltungen.html)