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Das Salzburger Domquartier hat eine neue Attraktion: Die kleine Privatkapelle von Erzbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg (1809-1885), die in den vergangenen Jahrzehnten als Rumpelkammer genutzt wurde, erstrahlt jetzt wieder als neugotisches Gesamtkunstwerk und ist für Besucher geöffnet, wie der ORF-Salzburg am Wochenende berichtete. Historisch ist die kleine Kapelle einen Stilmix auf 14 Quadratmetern. Geprägt ist die Gestaltung von den Italienreisen des Erzbischofs bis hin zu seiner Begeisterung für die Gotik. "Die Gotik wurde im 19. Jahrhundert als 'der' kirchliche Stil gesehen", so Diözesankonservator Roland Kerschbaum. Der kleine Andachtsraum sei eines der ersten Beispiele für den Historismus in Salzburg.

Friedrich Fürst zu Schwarzenberg war von 1835 bis 1850 Erzbischof von Salzburg, danach Erzbischof von Prag. Er war als sehr sozialer Mensch bekannt, so legte er etwa den Grundstein für das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach, das heute noch nach ihm benannt ist.

Die Kapelle dürfte nach Einschätzung von Diözesankonservator Kerschbaum ein privater Rückzugsort für Schwarzenberg gewesen sein: "Die Kapelle ist genau in der Mitte der Zimmerflucht, es ist also das kleine intime Herzstück für die private Andacht."

Die intime Atmosphäre des Raumes wird durch die Deckenelemente verstärkt. Das mehrteilige Original-Deckensegel ist erhalten geblieben, es wurde gereinigt und restauriert und verstärkt die Wirkung in der Kapelle, so Eva Hody, Leiterin des Bundesdenkmalamts in Salzburg. Ebenso wie die Fenster, die nicht mehr vollständig erhalten waren. "Das dämmrige Licht sollte auf jeden Fall wieder Platz finden, deshalb sind die Scheiben, die ersetzt werden mussten, mit der gleichen Farbgebung bemalt worden wie die Originalscheiben", so Hody. 220.000 Euro hat die Salzburger Burgen- und Schlösserverwaltung in die Restaurierung investiert.

(Infos: www.domquartier.at)