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Mit tiefer Betroffenheit haben Kirchenvertreter in Ungarn auf die Nachricht vom Tod der Wienerin Doris Leopold reagiert, die sich jahrzehntelang um Deutschkurse für ungarische Priesteramtsstudenten in Österreich gekümmert hat. Die Ende Jänner im 95. Lebensjahr verstorbene Doris Leopold sei ein "Wiener Schutzengel vieler ungarischer Seminaristen und Theologen" gewesen, erklärte der emeritierte Erzabt von Pannonhalma, Asztrik Varszegi, gegenüber Kathpress (Samstag). Unter den Seminaristen seien auch zahlreiche mittlerweile führende Vertreter der Kirche in Ungarn gewesen, so etwa der heutige Primaskardinal Peter Erdö oder der Erzbischof von Eger, Csaba Ternyak.

 

Auch Ferenc Reisner, Rektor der Katholischen Hochschule Janos Brenner in Györ, würdigte die Verstorbene. Leopold sei lange Jahre an der Wiener Universität für die Bereiche Internationale Beziehungen mit dem Schwerpunkt Stipendien zuständig gewesen und organisierte jährlich unter anderem Sprachkurse für Seminaristen aus Ungarn. Die Studierenden hätten dabei nicht nur Deutsch gelernt, sondern auch an Studienprogrammen in den Bundesländern teilgenommen, berichtete Reisner.

 

Doris Leopold sorgte nicht nur für die Rahmenbedingungen, damit die Priesterseminaristen an der Wiener Universität Sprachkurse besuchen konnten, sondern lernte ihrerseits auch selbst Ungarisch und zeigte großes Interesse für die ungarische Kultur, schilderte Reisner weiter. "Sie schloss ihre Schützlinge ins Herz und verfolgte aufmerksam deren spätere Laufbahn", so der Rektor.