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Papst Franziskus hat seinen Nuntius in Kroatien, Giorgio Lingua, in Privataudienz empfangen. Das teilte der Vatikan am Donnerstag ohne Nennung von Einzelheiten mit. Dem Vernehmen nach soll es bei dem Gespräch unter anderem um eine mögliche Heiligsprechung des kroatischen Kardinals Alojzije Stepinac gegangen sein.

 

Stepinac (1898-1960) war von 1937 bis zu seinem Tod Erzbischof von Zagreb. Bis heute umstritten ist seine Haltung zum faschistischen Ustascha-Regime im Zweiten Weltkrieg. Kritiker werfen ihm eine mindestens moralische Mitverantwortung an den damals in Kroatien begangenen Verbrechen vor. Unterstützer des Kardinals verweisen dagegen darauf, dass er Notleidende und Verfolgte insbesondere in der Kriegszeit unterstützt habe.

 

Vatikandiplomat Lingua sagte dem Portal "Vatican News", die Person Stepinac habe ihn "sehr beeindruckt". Der Selige werde von den Kroaten "als Vater" betrachtet. Bewunderung und Zuneigung "scheinen mir berechtigt zu sein", so der Erzbischof. Er verstehe deshalb die Ungeduld in Sachen Heiligsprechung. Das bedeute allerdings nicht, dass diese unmittelbar bevorstehe.

 

Stepinac wurde 1946 in einem kommunistischen Schauprozess zu Haft und Zwangsarbeit verurteilt und verbrachte die Jahre von 1952 bis zu seinem Tod in Hausarrest. 1998 wurde der frühere kroatische Primas von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen (1978-2005). Ein Heiligsprechungsverfahren ruht derzeit, unter anderem wegen massiver Vorbehalte der serbisch-orthodoxen Kirche.

 

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