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Corona hin oder her - der Weltgebetstag der Frauen 2021 findet statt. Er wird am Freitag, 5. März, rund um den Erdball in 170 Ländern gefeiert; vor allem mit ökumenischen Gottesdiensten, von denen viele freilich nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen oder online mitgefeiert werden können. "Der 'Weltgebetstag der Frauen' setzt Zeichen der Hoffnung, fördert Frieden und Verständigung und stellt sich gegen Ungerechtigkeit und Gewalt", betonen die Verantwortlichen in einer Aussendung im Vorfeld des weltumspannenden Tages.

Mit den Spenden, die bei den Gottesdiensten gesammelt werden, werden Hilfsprojekte für Frauen und Mädchen in Afrika, Lateinamerika, Asien und im Pazifik unterstützt. Die Pandemie habe die Lebensumstände viel zu vieler Menschen zuletzt dramatisch verschlechtert, umso notwendiger sei Hilfe, heißt es von Seiten der Verantwortlichen.

Neben ökumenischen Gottesdiensten in vielen österreichischen Gemeinden überträgt ORF III am Sonntag, 7. März, um 10 Uhr, einen Fernsehgottesdienst zum Weltgebetstag aus der evangelischen Johanneskirche Wien-Liesing. Vorbereitet wird der Gottesdienst von einem ökumenischen Team evangelisch-methodistischer, evangelisch-lutherischer und römisch-katholischer Frauen.

Frauen aus Vanuatu - einem Inselstaat im Südpazifik - haben unter dem Motto "Worauf bauen wir?" den ökumenischen Gottesdienst für den heurigen Weltgebetstag vorbereitet. Die zentrale Bibelstelle stammt aus dem Matthäus-Evangelium: Nur ein Haus auf festem Grund werde den Stürmen widerstehen können. So solle das Fundament jedes menschlichen Lebens die Botschaft Jesu sein. Die Vielfalt der Sprachen und Ethnien eint der christliche Glaube. Das Vertrauen auf Gott und seine Fürsorge drücken die Frauen in diesem Gottesdienst aus. Es ist ihnen bewusst, dass sie die wunderbare Natur ihres Landes, das Leben im Meer schützen müssen, um ihre Lebensgrundlagen zu erhalten.

Vom Klimawandel bedroht

Zur Geschichte Vanuatus: 1606 von den Spaniern entdeckt, wurden die "Neuen Hebriden" zu einer Kolonie, die gemeinsam von Großbritannien und Frankreich regiert wurde. Der aus 83 Inseln bestehende Inselstaat wurde 1980 unabhängig und hat heute knapp 270.000 Einwohner. Vanuatu ist bereits massiv vom Klimawandel bedroht. Heftige Stürme, endlose Regenfälle, gefolgt von auszehrender Trockenheit haben in den letzten Jahren auf Vanuatu zugenommen.

Der Ökumenische Weltgebetstag der Frauen in Österreich lädt am Mittwoch, 3. März, zu einem Vortrag über die Auswirkungen des Klimawandels auf Vanuatu. Es referiert Elisabeth Worliczek vom Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität für Bodenkultur in Wien. Mitveranstalter sind der Katholische Akademikerverband und die Österreichisch-Südpazifischen Gesellschaft (OSPG).

Der Vortrag wird ab 18.30 Uhr im Live-Stream (https://www.kav-wien.at/) übertragen. Falls zu dem Termin Veranstaltungen möglich sind, ist auch eine beschränkte persönliche Teilnahme im Otto-Mauer-Zentrum (Währinger Straße 2-4/2/22,1090 Wien) möglich.

Das offizielle Motiv zum heurigen Weltgebetstag stammt von der örtlichen Künstlerin Juliette Pita und trägt den Titel "Pam II". Es stellt die Situation dar, als der Zyklon Pam 2015 über Vanuatu zog und weite Teile zerstörte. Zu sehen ist eine Frau, die sich schützend über ihr kleines Kind beugt und betet. Der Sturm fegt über Frau und Kind hinweg. Eine Palme mit kräftigen Wurzeln kann sich dem starken Wind beugen und schützt beide so vor dem Zyklon.

Ökumenische Initiative seit mehr als 70 Jahren

Der Weltgebetstag der Frauen, der jeweils am ersten Freitag im März begangen wird, ist die größte ökumenische Basisbewegung von Christinnen. Seine Wurzeln liegen in der Weltmissionsbewegung des 19. Jahrhunderts in Amerika, in deren Rahmen eine eigenständige Frauenbewegung entstand. Am 4. März 1927 fand erstmals eine über die USA hinausgehende multinationale Feier des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen statt. Ab 1949 begeisterten sich auch in Österreich evangelische und altkatholische Frauen für den Weltgebetstag. 1957 wurde der erste ökumenische Gottesdienst zum Weltgebetstag in der Wiener Lutherischen Stadtkirche gefeiert. Ab 1971 waren auch römisch-katholische Frauen offiziell in der Weltgebetstagsbewegung vertreten.

Heute wird der Weltgebetstag in Österreich von Frauenorganisationen christlicher Kirchen und Gemeinschaften getragen, die sich bereits 1975 im "Ökumenischen Nationalkomitee Österreich" zusammengeschlossen haben. Sie gehören der Altkatholischen, Anglikanischen, Lutherischen, Reformierten, Methodistischen und Katholischen Kirche sowie den Baptisten an.

(Informationen u.a. mit Gottesdienstzeiten und Materialien zum Download unter www.weltgebetstag.at; Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT73 2011 1822 5964 1200)