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Die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen (um 1098-1179) erhält auch im weltweiten liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche einen eigenen Gedenktag. Wie der Vatikan am Dienstag bekanntgab, wird Hildegards Todestag, der 17. September, weltweit "nicht gebotener Gedenktag" im Römischen Generalkalender. Im deutschsprachigen Raum wird ihrer schon länger gedacht. Eine entsprechende Aufnahme in den Generalkalender verfügte Papst Franziskus auch für die Heiligen Gregor von Narek (951-1005) am 27. Februar sowie Johannes von Avila (1499-1569) am 10. Mai. Beide hatte Franziskus ebenfalls zu Kirchenlehrern erhoben.

Die neuen Gedenktage seien in alle Kalender und liturgischen Bücher für Messfeier und Stundengebet einzufügen, heißt es in dem entsprechenden Dekret der Gottesdienstkongregation. Die zu verwendenden liturgischen Texte müssen nun von den Bischofskonferenzen übersetzt und approbiert werden. Nach der Bestätigung durch die Vatikanbehörde können sie veröffentlicht und verwendet werden.

Mit einem zweiten, ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Dekret, verfügte der Papst, dass die biblischen Geschwister Martha, Maria und Lazarus mit dem Gedenktag am 29. Juli in den Generalkalender aufgenommen werden. Das Lukas-Evangelium im Neuen Testament berichtet über Besuche und Gespräche von Jesus im Haus der drei in Bethanien. Das Johannes-Evangelium erzählt davon, wie Jesus Lazarus von den Toten auferweckte und dabei mit Maria einen längeren Dialog führt.

Bisher wurde im Römischen Generalkalender am 29. Juli allein Marthas gedacht. Die Unsicherheit in der lateinischen Kirche, um welche Maria es sich in diesen Erzählungen handelt, sei inzwischen gelöst worden, heißt es in dem vatikanischen Dekret. Daher könne nun am 29. Juli "der Heiligen Martha, Maria und Lazarus" gedacht werden.

Wie der Vatikan mitteilte, wird der lateinische Wortlaut der zu verwendenden liturgischen Texte an die Bischofskonferenzen verschickt. Zudem sollen diese Text in Kürze auf der Website des Dikasteriums veröffentlicht werden.