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Die Stadt Wien errichtet einen Gedenkstein für die Opfer der Terrornacht vom Allerseelentag am 2. November 2020. Der Gedenkort wird sich am Desider-Friedmann-Platz befinden, einem der Tatorte in der Innenstadt, wie die APA am Montag berichtete. Aktuell wurde auch begonnen, die Tausenden Kerzen und Blumen an jenen Orten, die Menschen im Andenken an die Opfer niedergelegt hatten, wegzuräumen, informierte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

 

Ludwig hatte zu Mittag in Begleitung der gesamten Stadtregierung eine Gedenkminute am Desider-Friedmann-Platz abgehalten. Am Platz wurden bereits wenige Tage nach dem Anschlag Gedenkminuten und Gebete mit Spitzenvertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften abgehalten, u.a. mit Kardinal Christoph Schönborn, Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister und dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural.

 

Der geplante Gedenkstein soll laut Ludwig einen Meter hoch sein und aus Hartberger Granit gefertigt werden. Dieser soll im Zuge einer "würdigen Veranstaltung" aufgestellt werden, wobei dies erst nach dem Ende des Lockdowns passieren soll. Angehörige der Opfer sollen jedenfalls eingeladen werden. Die Schriftstellerin Monika Helfer werde außerdem ein für diesen Anlass verfasstes Gedicht vortragen, hieß es.

 

Gleichzeitig werden die zahlreichen Kerzen, Blumen und andere Devotionalien, die nach dem Anschlag von der Bevölkerung an den Tatorten niedergelegt wurden, entfernt. Ein Teil davon wandert in das Haus der Geschichte. Auch das Wien Museum habe die Gedenkorte bereits dokumentiert, um "deutlich zu machen, wie viele Menschen sich hier beteiligt haben". Darüber hinaus hätten sich eine Reihe von Künstlerinnen und Künstler gemeldet, die aus den Kerzenresten gerne Werke schaffen würden, informierte Ludwig.

 

"Die Opfer werden nicht vergessen sein", betonte Wiens Bürgermeister. Mit dem Terroranschlag sei der Versuch unternommen worden, eine "furchtbare Narbe" in die Stadt zu schlagen. Gleichzeitig hätten die Ereignisse aber auch einem Akt der Solidarität geführt: "Menschen haben sich umeinander gekümmert".

 

Bei dem Anschlag in der Wiener Innenstadt am Abend des 2. November kamen vier Passanten ums Leben, mehr als 20 Personen wurden teils schwer verletzt. Der Attentäter wurde nach wenigen Minuten von der Polizei gestellt und erschossen. Bereits tags darauf fand im Wiener Stephansdom ein Gedenk- und Trauergottesdienst mit führenden Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie der Politik statt.