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Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien sammelt erneut Spenden für die kostenlose Behandlung von mittellosen und nichtversicherten Patienten. Im Vorjahr konnte in über 13.000 Fällen unversicherten und obdachlosen Menschen geholfen werden. Finanziert werden durch die traditionelle "Haussammlung" Routinebehandlungen, psychologische Beratung bis hin zur aufwendigen Betreuung von Krebs-Patienten oder notwendigen Operationen. Mit dem aktuellen Spendenaufruf will der Orden auch darauf aufmerksam machen, dass Armut und Krankheit jeden treffen können. "Sehen wir über unseren Tellerrand und greifen wir einander helfend unter die Arme", bat Frater Antonius Nguyen, Prior der Barmherzigen Brüder Wien, in einer Aussendung am Freitag.

Der Bedarf an niederschwelligen und kostenlosen Behandlungen wachse sei Beginn der Corona-Krise an, informierte das Wiener Ordensklinkum. Tausende Patientinnen und Patienten aus mehr als 60 Herkunftsländern hätten in den vergangenen Jahren das niederschwellige Angebot des Krankenhauses genutzt.

"Wir müssen leider feststellen, dass die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen immer größer wird, die unsere Ambulanzen aufsuchen", berichtete Oberarzt Ignaz Hochholzer, Leiter der Armenambulanz der Barmherzigen Brüder Wien. "Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben. Mit dem Verlust der Arbeit werden viele Formalitäten notwendig, um Sozialleistungen und weiteren Versicherungsschutz zu erhalten."

Gegen die landläufige Meinung, dass in Österreich alle Menschen krankenversichert seien, stellte das Ordenskrankenhaus klar, dass immer mehr Frauen, Männer und Kinder hierzulande keinen oder nur einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem haben. So würden Menschen nach einer Kündigung Meldefristen versäumen, oder gar nicht wissen, dass sie etwa nach einer Scheidung als Mitversicherte aus der Pflichtversicherung herausfallen können.

Betroffen seien aber auch Obdachlose, Flüchtlinge, Asylsuchende, Suchtkranke und Mittellose, aber auch Menschen aus dem In- und Ausland, mit und ohne Versicherungsschutz. Durch die Haussammlung könnten sie unentgeltlich, medizinische Betreuung und Medikamente erhalten sowie Hilfe von Dolmetschern bei Sprachbarrieren. "Indem wir diese betroffenen Menschen in unseren Ambulanzen behandeln, geben wir ihnen die Chance auf eine gesündere und bessere Zukunft", so Hochholzer.

Das 1614 gegründete Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ist das älteste und größte Ordensspital in Wien. Es trägt mit mehr als 400 Betten, rund 1.000 Mitarbeitern, zehn Fachabteilungen samt Ambulanzen, zwei Instituten, einer Gehörlosenambulanz, einer Ambulanz für mehrfach- und schwerbehinderte Patienten sowie einer öffentlichen Apotheke zur Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung und in ganz Ostösterreich bei.

(Spendenkonto für die Haussammlung: Barmherzige Brüder Wien, IBAN: AT69 6000 0000 0706 4001; BIC: BAWAATWW)