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Wärme, Nächstenliebe, Geborgenheit: Groß ist die Sehnsucht und der Ruf nach diesen Werten in Zeiten der Pandemie und des "social distancing". Und entsprechend aktuell ist auch die christliche Botschaft, die für diese Werte einsteht. So interpretieren jedenfalls unisono der Wiener Dompfarrer Toni Faber und der Künstler Erwin Wurm jene Installation, die heuer zum zweiten Mal während der Fastenzeit im Wiener Stephansdom zu sehen ist. Ein überdimensionaler violetter Pullover verhängt als Fastentuch mit fast 80 Quadratmetern Größe den Hauptaltar, während draußen an der Südseite des Domes eine ebenso überdimensionale orange Wärmflasche - aktuell ausgerechnet im Schnee - den Betrachtern symbolisch Wärme spenden will.

Die Botschaft des Pullovers, der bereits im vergangenen Jahr im Dom installiert war und schon vor der Corona-Pandemie konzipiert und geschaffen wurde, könne lauten "Zieht's euch warm an!", so Faber im Anschluss an die Präsentation der Installation am Dienstagvormittag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress. "Wir müssen durchhalten, einander Nächstenliebe und Wärme schenken. Zugleich macht der Pullover deutlich: Wir sind auf jemanden angewiesen, der uns schützt, der uns ein Schutzmantel ist." Zudem habe der Pullover auch appellativen Charakter, insofern er dem Betrachter zurufe: "Tut es Gott gleich und umarmt den Nächsten wärmend!"

Tatsächlich habe er sich bei dem Kunstwerk von der christlichen Ikonografie, konkret von der Schutzmantelmadonna inspirieren lassen, berichtete Erwin Wurm bei der Präsentation. Die Verbindung von avantgardistischer Kunst und Tradition, wie sie hier umgesetzt werde, sei dabei gewissermaßen eine "Rückkehr zu meinen Anfängen", so der international bekannte Künstler. Schließlich sei eben diese Verbindung in seiner Ausbildung und Frühzeit wichtig gewesen.

Weitere Meldungen zur Fastenzeit bietet "Kathpress" in einem laufend erweiterten Themenschwerpunkt unter www.kathpress.at/fastenzeit