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Mit einem dramatischen Hilferuf hat sich am Dienstag der Jesuit P. Markus Inama via Kathpress an die Öffentlichkeit gewandt: In der Republik Moldau, dem Armenhaus Europas, droht eine Hungersnot. Aufgrund der verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Situation, die sich durch Corona nochmals drastisch verschärft hat, sei die Ernährung für große Teile der moldawischen Bevölkerung ungewiss, so Inama, der Vorstand des Hilfswerkes Concordia ist.

2020 sei eine extreme Herausforderung für die Republik Moldau gewesen. So sei die Landwirtschaft etwa besonders hart durch eine Abfolge desaströser Wetterphänomene getroffen worden. Die moldawischen Bauern mussten gegen eine extreme Dürre im Winter, gefolgt von Frühjahrsfrost und sintflutartigen Regenfällen ankämpfen, die die Ernten zerstörten. Zudem wurden wegen der Pandemie Geschäfte und Märkte geschlossen, die Landwirten konnten ihre wenigen Waren nicht mehr verkaufen. Ein weiteres gravierendes Probleme vor allem auf dem Land: "Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal", so P. Inama. "Optimale" Bedingungen für Covid-19 und für viele weitere Krankheiten.

"Die Versorgung mit dem Notwendigsten ist noch schwieriger geworden. Das trifft alte Menschen, aber auch ganze Familien mit Kindern in ländlichen Gebieten besonders hart", erläuterte Inama gegenüber Kathpress. In vielen moldawischen Dörfern seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von "Concordia" die einzigen, "die zu den betroffenen Menschen kommen und Hilfe bringen".

Um den besonders armutsbetroffenen Menschen über den Winter zu helfen, hat "Concordia" ein Nothilfepaket geschnürt, das bis Mai finanziert werden muss, bzw. eigentlich ausgebaut werden müsste. Zum einen werden Nahrungsmittelpakete für armutsgefährdete Familien verteilt, zum anderen Mittagessen für Alte und Kinder in Suppenküchen in ländlichen Gebieten angeboten.

Ein Lebensmittelpaket setzt sich aus Grundnahrungsmitteln wie u.a. Mehl, Öl, Teigwaren und Zucker zusammen und kostet umgerechnet 26 Euro. Damit kann eine Familie einen Monat versorgt werden. Von der Concordia-Nothilfe profitieren in ganz Moldawien Familien in finanziell bedrohlichen Situationen, Personen, die kein oder ein sehr geringes Einkommen haben, Familien mit vielen Kindern, Alleinerziehende, Familien, in denen Kinder von Großeltern erzogen werden, wenn die Eltern verstorben oder nicht erziehungsberechtigt sind, und ältere Menschen mit minimaler Pension.

Der 1991 vom österreichischen Jesuiten Georg Sporschill gegründete Verein Concordia betreibt zahlreiche Hilfsprojekte in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau. Mit P. Inama ist nach wie vor (auch) ein Jesuit Teil des Leitungsteams. Jedes Jahr kann Concordia rund 8.000 Menschen erreichen. Finanziert wird Concordia zum überwiegenden Teil aus Spenden, um die nun auch dringend gebeten wird.

(Spendenkonto Concordia Sozialprojekte: IBAN: AT28 3200 0000 1318 7893, Kennwort "Nothilfe für Moldau". Infos: www.concordia.or.at)