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Trauer um den Salzburger Theologen und Religionswissenschaftler Prof. Ulrich Winkler: Er erlag am 27. Jänner im 60. Lebensjahr einem schweren Krebsleiden. Das teilte die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg am Donnerstag in einer Aussendung. Winkler lehrte an der Fakultät Dogmatik und forschte im "Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen". Er war zudem von 2016 bis 2019 als Dekan des Theologischen Studienjahres in Jerusalem tätig und hatte u.a. den Laurentius Klein-Lehrstuhl für Biblische und Ökumenische Theologie inne. Winkler galt als Experte im Bereich der Theologie der Religionen.

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg würdigte Winkler in einem Nachruf als vielfach begabten und engagierten "Pionier": So zählte er nicht nur zu den Mitbegründern des international anerkannten "Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen" 2001, auch die Einrichtung des Studiengangs "Religious Studies" und die damit verbundene Professur verdankte sich "wesentlich seinem Engagement". Auch die Publikationsreihe "Salzburger Theologische Studien" und der Lehrgang "Spirituelle Theologie im interreligiösen Dialog" verdanke sich seinem Einsatz. Zuletzt arbeitete Winkler an einem "Lehrbuch zur Religionstheologie", dass er nach seiner Rückkehr aus Jerusalem 2019 fertigstellen wollte.

"Ob Lehre, Publikationen, Forschungsprojekte: Ulrich Winkler war immer mit ganzer Kraft dabei, die er auch von anderen verlangte; er war engagiert, streitbar, mitunter polarisierend - aber immer an der Sache interessiert. Er hinterfragte vorgegebene Selbstverständlichkeiten und suchte unbändig nach neuen Möglichkeiten für Theologie und Kirche", heißt es in dem Nachruf, den der amtierende Dekan, Prof. Alois Halbmayr, der Leiter des Zentrums "Theologie Interkulturell und Studium der Religionen", Prof. Franz Gmainer-Pranzl, sowie der Leiter des Fachbereichs Systematische Theologie, Prof. Gregor Maria Hoff, unterzeichnet haben.

Als einen "großen Gelehrten und engen Freund" würdigte auch die Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem Winkler. 1982 habe er erstmals die Dormitio besucht - damals noch als Student -, um am Theologischen Studienjahr teilzunehmen, schreibt die Dormitio auf ihrer Facebook-Seite. Von 2016 bis 2019 "leitete und prägte" Winkler das Programm dann als Dekan. "Hier konnte er sich den Traum erfüllen, inmitten einer religiös wie politisch einzigartigen Umgebung theoretisch und praktisch zu erproben, was es heißen könnte, in ökumenischer Verantwortung und in direktem Kontakt mit Judentum und Islam christlichen Glauben zu leben und zu verantworten", heißt es dazu im Nachruf der Universität Salzburg.

Ulrich Winkler wurde 1961 in Gallneukirchen/Oberösterreich geboren. Ab 1980 studierte er Theologie in Linz, wechselte 1982 nach Jerusalem und ging anschließend nach Salzburg, wo er nach Gastaufenthalten in München und Tübingen 1987 sein Studium abschloss. 1995 folgte die Promotion, 2010 die Habilitation an der Universität Salzburg. Im gleichen Jahr wurde er Außerordentlicher Professor am Fachbereich Systematische Theologie. 2012/2013 konnte Winkler einen Forschungsaufenthalt an der renommierten Harvard-University absolvieren, bevor er von 2016 bis 2019 als Dekan an die Dormitio in Jerusalem berufen wurde.

Die Verabschiedung von Prof. Winkler erfolgt laut Mitteilung der Universität Salzburg "coronabedingt im kleinen Kreise". Die Theologische Fakultät werde im kommenden Studienjahr in verschiedenen Veranstaltungen "sein Wirken würdigen" und sobald es die Umstände zulassen auch einen Gottesdienst feiern, hieß es. (Infos: www.uni-salzburg.at/theologie)