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Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat in dem von inneren Unruhen erschütterten Kamerun für Frieden und Versöhnung gepredigt. Die Gläubigen sollten sich Gewalt und Spaltungsversuchen entgegenstellen, mahnte er laut dem Portal "Vatican News" (Sonntag) in der Kathedrale von Bamenda. Bei einer Messe übergab Parolin dem neuen Erzbischof Andrew Nkea Fuanya das Pallium; diese besondere Stola wird Erzbischöfen gewöhnlich als Zeichen der Verbundenheit eigens vom Papst überreicht.

Franziskus sei sich der Schwierigkeiten bewusst, mit denen das kamerunische Volk zu kämpfen habe, so der Kardinalstaatssekretär in seiner Predigt. Der Papst bete für alle, "die Opfer von Gewalt geworden sind oder in dieser Krise Freunde und Angehörige verloren haben". Parolin war am Donnerstag im Auftrag des Papstes nach Kamerun gereist. Der zweite Mann des Vatikan soll Gespräche mit Regierungs- und Kirchenvertretern führen. Der Besuch ist bis zum 3. Februar geplant.

Kamerun steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Die Bewohner der englischsprachigen Regionen fühlen sich von der frankophonen Bevölkerungsmehrheit benachteiligt. Der Protest entwickelte sich zu einer Unabhängigkeitsbewegung, der die staatlichen Sicherheitskräfte mit Gewalt entgegentreten. Inzwischen ist von Tausenden Todesopfern die Rede. Den Separatisten wie auch der regulären Armee werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.