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"Gegen die Klimakrise gibt es keine Impfung": Mit diesem Hinweis hat die Erzdiözese Wien auf die alljährliche österreichweite Aktion "Autofasten" von Aschermittwoch bis Karsamstag hingewiesen. Die Initiative der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs habe eine besondere Aktualität gerade in der Corona-Krise, hieß es in der Aussendung am Dienstag; denn sie rücke "die große Chance des wirtschaftlichen Wiederaufbaus für die Umwelt und den Beitrag jedes einzelnen zum Klimawandel" in den Fokus.

Der Ankündigung der heuer von 17. Februar bis 3. April durchgeführten Aktion ging ein Treffen von Vertretern der ökumenischen Initiative mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler voraus, an dem auch Kardinal Christoph Schönborn, der evangelische Wiener Superintendent Matthias Geist sowie Vertreter von ÖBB und VCÖ teilnahmen. Gewessler unterstützt das "Autofasten" ungeachtet der Tatsache, dass sich während der Pandemie viele Menschen im eigenen Auto sicherer fühlen als in öffentlichen Verkehrsmitteln. "Der Verkehr ist nach wie vor unser Sorgenkind im Klimaschutz", so die Ministerin. Damit die Klimakrise bewältigen werden könne, sei eine "Trendwende weg von Verkehrslawinen hin zu klimafreundlicher Mobilität" dringend notwendig.

Den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Corona-Krise sieht Gewessler als "beispiellose Chance", den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Forschung zu umweltfreundlichen Technologien zu finanzieren und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. "Wenn Konjunkturpakete richtig gestaltet werden, könnten sie die erwarteten Emissionen für 2030 um bis zu 25 Prozent senken", heißt es dazu in einem von Gewessler vorgestellten Prüfbericht der Internationalen Energieagentur.

Schönborn: Lebensgewohnheiten ändern

Die Wochen vor Ostern böten eine Gelegenheit zum Innehalten und Umdenken, erklärte Kardinal Schönborn. Zu einer echten Fastenzeit gehöre neben dem Verzicht auf bestimmte Speisen auch die Veränderung der Lebensgewohnheiten. "Autofasten" gebe Anlass dazu und sei ein Anstoß, das Verhältnis zur Umwelt neu zu gestalten, so der Wiener Erzbischof.

Superintendent Geist schätzt besonders das Engagement der jungen "fridays for future"-Generation, wie er sagte: "Mich begeistern die vielen jungen Menschen, die gerade jetzt umdenken. Wir dürfen unsere Mobilität für ihre und unsere eigene Zukunft neu ausrichten und gerne aufs Auto verzichten!" "Autofasten" solle, unterstützt von den Kooperationspartnern der Aktion, einen Anreiz schaffen, auch bei der Mobilität auf Klimakurs zu kommen, bekräftigte auch Michael Gaßmann vom Umweltbüro der Erzdiözese Wien.

Eigenes Mobilitätsverhalten prüfen

Alle Österreicherinnen und Österreicher sind beim "Autofasten" eingeladen, in der Fastenzeit verstärkt auf Alternativen zum Auto zu setzen. Wer sich unter www.autofasten.at anmeldet, kann eine Selbsteinschätzung seines Mobilitätsverhaltens eingeben und erhält eine Auswertung des persönlichen CO2-Ausstoßes. Außerdem gibt es Tipps und Vorschläge zur Planung des mobilen Alltags und von Urlaubsreisen, Berichte über erfolgreiche Projekte und pädagogisches Material für Kinder und Jugendliche.

Die Mobilitätsagentur VCÖ (Verkehrsclub Österreich) bietet allen Teilnehmern eine kostenlose Versicherung für 2021, als Hauptpreis wird ein Wochenende für zwei Personen in Mallnitz (Kärnten) verlost. Inkludiert sind auch An- und Abreise mit den ÖBB.

Die Umweltbüros der österreichischen Diözesen bieten mit Unterstützung von "Klima aktiv" Schülern und Jungschargruppen einen Mitmachkalender und Online-Mobilitätsworkshops an. In den einzelnen Diözesen gibt es regionale Preise zu gewinnen. (Infos: www.autofasten.at)

Weitere Meldungen und Hintergründe zum Thema Fastenzeit bietet ein aktuelles Kathpress-Themenpaket unter www.kathpress.at/fastenzeit, das laufend erweitert wird.