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Die griechisch-orthodoxe Kirche des Patriarchats von Antiochien errichtet in Deutschland ihr erstes Kloster. Wie die Kirchenleitung der Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa mitteilte, ist dafür ein ehemaliges katholisches Kloster im kleinen Ort Blankenheim in der Eifel vorgesehen. Das Gebäude diente zuletzt als Pflegeheim, steht aktuell leer und soll in ein orthodoxes Kloster umgebaut werden. Zur Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa gehört auch die antiochenische Gemeinde in Wien. Auf deren Facebook-Seite wird auch bereits für das Kloster bzw. um Spenden geworben.

Das erste Ziel ist jetzt nach Angaben der Kirchenleitung, "das Kloster wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen und mit einem Aktivitätszentrum zu verbinden". Mit den vielen Zimmern, die zur Verfügung stünden, und den großen Tagungsräumen könnten dort auch die Gemeinden einkehren. Eine kleine Kapelle im Kloster warte darauf, "mit unseren orthodoxen Ikonen geschmückt zu werden". Noch befinde man sich allerdings erst am Anfang des Weges.

Das Patriarchat von Antiochien gehört zu den großen orthodoxen Patriarchaten (neben Konstantinopel, Alexandrien und Jerusalem). In Antiochien (heute Antakiya in der Südosttürkei) wurden die Bekenner Jesu erstmals als "Christen" bezeichnet. Die Gläubigen feiern die byzantinische Liturgie (meist) in arabischer Sprache. In Österreich (und Deutschland) mischen sich inzwischen auch einige deutsche Elemente hinzu.

Das Patriarchat von Antiochien und ist vor allem in Syrien und im Libanon präsent. Es gibt aber auch Diaspora-Diözesen in den USA, in Lateinamerika und in Westeuropa. Der Sitz des Patriarchen ist Damaskus. Zur antiochenisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa gehören rund 30 Gemeinden. Die Mehrzahl in Deutschland, jeweils zwei gibt es in den Niederlanden und in Österreich. Zuständiger Bischof ist Metropolit Isaak (Barakat). Er hat seinen Sitz in Berlin. Die Angaben zu den Zahlen der Gläubigen weltweit, die dem Patriarchat zuzurechnen sind, reichen von 750.000 bis drei Millionen.

Auch für Österreich ist die Zahl der Gläubigen, die zur antiochenischen Kirche gehören, ist schwer zu benennen. Früher sprach man von 120 bis 150 Familien, durch den Krieg in Syrien sind aber auch viele orthodoxe Flüchtlinge nach Österreich gekommen. Die überwiegende Zahl der Gläubigen lebt jedenfalls in Wien, es gibt und gehört zur Kirchengemeinde zu den Heiligen Petrus und Paulus. Inzwischen gibt es auch eine kleine Gemeinde in Tirol.

Die Anfänge der antiochenisch-orthodoxen Gemeinde in Wien gehen auf das Jahr 1986 zurück. Pionierarbeit in der Seelsorge leistete Pater Georgios Tüten. Die ersten Gemeindemitglieder stammten zum Großteil aus der Türkei. Im Jahr 2002 wurde die Kirchengemeinde offiziell begründet, als Pfarrer fungierte ab diesem Jahr Michail Papas. Die Gottesdienste feierte die Gemeinde damals in der katholischen Kirche am Gaußplatz im zweiten Wiener Bezirk. Inzwischen ist die Gemeinde in der "Mutter der Barmherzigkeit"-Kirche in der Fünfhausgasse im 15. Bezirk beheimatet. Verantwortlicher Pfarrer ist aktuell Erzpriester Nikola Wahbeh.

In Tirol ist die orthodoxe Gemeinde St. Georgios in Hall beheimatet. Jeden ersten Sonntag im Monat wird Gottesdienst gefeiert. Die Gemeinde wird von einem Priester von Deutschland aus betreut.

(Infos: www.facebook.com/AntiochenischorthodoxeKircheinWien/ bzw. www.facebook.com/rumorthodoxde)