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Der Kärntner Landesrechnungshof-Direktor Günter Bauer ist in den Diözesankirchenrat der Diözese Gurk-Klagenfurt berufen worden. Wie die Diözese am Freitag mitteilte, ist Bauer das erste vom seit einem Jahr neu amtierenden Bischof Josef Marketz bestellte Mitglied im obersten Finanzorgan der Kärntner Diözese. Der Diözesankirchenrat unterstützt und berät den Bischof in Fragen des Kirchenbeitrags, beschließt den Haushaltsplan der Diözese und überprüft die Finanzgebarung der Finanzkammer sowie den diözesanen Rechnungsabschluss.

Als Vorsitzender des Diözesankirchenrates fungiert aktuell Ordinariatskanzler Jakob Ibounig. Weitere Mitglieder sind neben Landesrechnungshof-Direktor Bauer die Oberkärntner Bankerin und Unternehmensberaterin Elisabeth Faller, der Klagenfurter Notar Klaus Schöffmann und Pfarrer Peter Sticker. Grundsätzlich besteht der Diözesankirchenrat aus sieben Mitgliedern, die vom Bischof bestellt werden, zwei davon laut Statut auf Vorschlag des Diözesanrates. Nach der konstituierenden Sitzung des Diözesanrates, die voraussichtlich im kommenden Frühjahr stattfinden soll, werden somit zwei weitere Mitglieder bestellt, kündigte die Diözese Gurk an. Die Mitglieder des Diözesankirchenrates sind ehrenamtlich tätig.

Ordinariatskanzler Ibounig verwies gegenüber der "Austria Presse Agentur" (APA) am Freitag auf die gute Verbindung des in den Diözesankirchenrat berufenen Landesrechnungshof-Direktors zur Kirche. Günter Bauer sei "praktizierender Christ und Katholik", für die neue Funktion ausschlaggebend seien aber Bauers berufliche Qualifikation gewesen: "Er hat Kompetenz, die die Kirche jetzt braucht."

Die Aufsichtsfunktion des Diözesankirchenrates habe in der Vergangenheit stets funktioniert, betonte Ibounig auf die Frage nach aktuellen Einnahmeausfällen oder finanziellen Turbulenzen: "Das Problem war das Bistum, das war die Black Box, in die man nur schwer hineinschauen konnte." Nun gehe es darum, andere Standards anzulegen: "Der Diözesankirchenrat hat keinen direkten Zugriff darauf, aber es gibt Überlegungen in diese Richtungen. Dass ausgelagerte Einheiten wie das Bistum mitgesehen und mitbedacht werden."

Nach dem Wechsel von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten im Jahr 2018 war vor allem die wirtschaftliche Lage des Bistums Gurk, also des bischöflichen Mensalguts, in der Kritik gestanden.