page-header

Gegen die Abschiebung von in Österreich geborenen, voll integrierten Kindern wie zuletzt im Fall der zwölfjährigen Tina aus Wien, aber auch gegen das von Innenminister Karl Nehammer betriebene "Mutter-Bashing" hat sich die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) ausgesprochen. "Im Fall von Tina erleben wir die Stigmatisierung einer Mutter, die auf der Suche nach der Sicherung ihrer ökonomischen Grundlage aus Georgien in den Westen Europas gezogen ist", erinnerte kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl am Montag in einer Aussendung.

Es werde hier mit zweierlei Maß gemessen: "Geht es darum, den ökonomischen Standard in Österreich zu sichern oder zu verbessern, erlaubt das Gesetz die Arbeitsmigration. Wo aber bleibt die Frage nach Recht und Gerechtigkeit angesichts der vielfach ausgebeuteten 24-Stunden-Kräfte in der Pflege? Angesichts der Mütter, die ihre Kinder in den Ländern Osteuropas immer wieder über Monate zurücklassen und dafür auch noch das Kindergeld gekürzt bekommen?", fragte die kfbö-Vorsitzende. Die Katholische Frauenbewegung verurteile somit die vielfach unreflektierte Debatte um die Zusammenhänge von Migration.

Eine faire Debatte, so Ritter-Grepl, verlange einen Blick über den Tellerrand hinaus auf die großen Zusammenhänge von Migration und die Bewertungskriterien bei diesbezüglichen gesetzlichen Regelungen. Unabhängig davon müsse in jedem Fall - wie im Fall von Tina und ihrer fünfjährigen Schwester Lea - das Prinzip des Kindeswohls vorrangig geltend gemacht werden.