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Der scheidende katholische Bischof von Pemba im Norden Mosambiks, Luiz Fernando Lisboa, hat ein düsteres Bild von der humanitären Lage in der Provinz Cabo Delgado gezeichnet. Die an Tansania grenzende Region erlebe seit fast dreieinhalb Jahren einen Krieg durch Terrormilizen. Mehr als 600.000 Menschen seien geflohen, über 2.000 hätten ihr Leben verloren, sagte Lisboa dem vatikanischen Pressedienst Fides (Freitag). Zudem leide das Land weiter unter Unwetterkatastrophen.

Allein die Stadt Pemba habe rund 150.000 Flüchtlinge aufgenommen, fast ebenso viele wie die eigentliche Einwohnerzahl. Die anhaltende Gewalt stelle die Konsolidierung des Landes nach dem Ende des Bürgerkriegs 1992 auf eine harte Probe, sagte der Bischof. Zwar sei die Zahl der Terrorangriffe zurückgegangen, aber ein Ende des Konflikts nicht absehbar. Verhandlungen oder eine Mediation seien nicht möglich, weil die Identität der Angreifer nicht bekannt sei. "Wir wüssten nicht, mit wem wir verhandeln sollten", sagte Lisboa.

Mosambik trage weiter an den Folgen von zwei verheerenden Zyklonen 2019, so der Bischof. Über den Jahreswechsel seien weitere Wirbelstürme hereingebrochen. Der Regen erschwere noch die Lage der Geflüchteten in ihren Zelten oder Behelfsunterkünften.

Der 65-jährige gebürtige Brasilianer Lisboa, seit 2013 Bischof von Pemba, war von Papst Franziskus am Donnerstag zum neuen Oberhirten von Cachoeiro de Itapemirim im Südosten Brasiliens ernannt worden. Beobachter bringen die Versetzung in Zusammenhang mit der prekären Sicherheitslage im Norden des ostafrikanischen Landes.