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Der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) gedenkt am internationalen Holocaust-Gedenktag (27. Jänner) der Opfer des NS-Regimes. Der Bundesjugendobmann des katholischen Verbands, Wolf Steinhäusl, sah in einer Aussendung am Mittwoch die Erinnerungskultur als Auftrag, insbesondere an die Jugend: "Wir sind die letzte Generation, die noch die Möglichkeit hat, mit Zeitzeugen zu sprechen. In Zukunft wird man sich über die Gräueltaten der Nationalsozialisten nur noch aus Büchern und Dokumentationen informieren können."

Dabei seien gerade Augenzeugen diejenigen, "welche am besten erklären können, warum man immer und überall gegen jegliche Form von Extremismus einstehen muss", so Steinhäusl: "Niemals wieder dürfen Extremismus, Hass und Gewalt regieren. Das ist der Grund, warum unsere Erinnerungskultur so wichtig ist. Deswegen müssen wir immer wieder aufs Neue sagen: Nie wieder!"

Erst am 19. Jänners sei eine Gedenktafel des Österreichischen Cartellverbandes (ÖCV) für die Opfer des NS-Regimes in Wien beschmiert bzw. beschädigt worden, erinnerte Steinhäusl. Zudem würden die Verbrechen der Nazis immer mehr verharmlost. "Vielfach gibt es Vergleiche, bezüglich notwendiger und kurzfristiger Einschränkungen von Gewohnheiten, mit der Zeit von 1938 bis 1945. Man mag zu den Einschränkungen der Bundesregierung stehen wie man will, aber hier Vergleiche mit der dunkelsten Zeit unserer Geschichte zu ziehen, ist nicht nur unpassend, sondern eine Banalisierung und eine glatte Verhöhnung von Millionen Opfern", so der MKV-Bundesjungendobmann.

Der MKV war eine der ersten Organisationen, die von den Nationalsozialisten nach dem Einmarsch in Österreich am 12. März 1938 verboten wurden. Die Verbindungen wurden aufgelöst, ihr Eigentum und ihre Unterlagen beschlagnahmt. Zahlreiche MKVer kamen ins Gefängnis, letztendlich mussten viele katholische Couleurstudenten für ihre Weltanschauung ihr Leben lassen. "Viele von ihnen haben aus Überzeugung Widerstand geleistet und später am Aufbau unserer Zweiten Republik mitgewirkt", hielt die MKV in ihrer Aussendung fest.

Am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.