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Mit einer Medienkampagne in mehreren österreichischen Kirchenzeitungen und eigens gestalteten Foldern möchten die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz und die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Graz für das Studium der Religionspädagogik und das Berufsbild Religionslehrer bzw. Religionslehrerin werben. Unter dem Motto "Religion denken - Bildung gestalten" werben die Ausbildungsstätten - in Zusammenarbeit mit den Schulämtern der Diözesen Graz-Seckau, Gurk und Eisenstadt - in einer Beilage in den Kirchenzeitungen "martinus" (Burgenland), "Sonntag" (Kärnten) und dem steirischen "Sonntagsblatt" sowie in Foldern um Interessierte für das Lehramtsstudium Religion.

Die Beilage wird in den kommenden Wochen in den drei Kirchenzeitungen erscheinen und Einblick geben in den Studienablauf und das Berufsbild des Religionslehrers bzw. der Religionslehrerin. Die Aktion ist auch Teil der österreichweiten Kampagne unter dem Motto "Ich glaube - Ja.", mit der für ein zeitgemäßes Bild des katholischen Religionsunterrichts geworben wird. (Infos: www.mein-religionsunterricht.at)

Unterstützung kommt auch vom Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der den Religionsunterricht als Versuch, würdigte, "mit einem spirituellen Zugang Antworten zu finden auf Fragen, die sich jedem von uns stellen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?"

Der große Wert des konfessionellen Religionsunterrichts bestehe darin, "dass junge Menschen mit ihren Fragen nach dem Sinn des Lebens ernst genommen und begleitet werden", betonte in der Beilage die Schulamtsleiterin der Diözese Eisenstadt, Andrea Berger-Gruber. Studierende erwarte eine Ausbildung, die religiöses Orientierungswissen vermittle, die theologische Frage- und Argumentationsfähigkeit sowie die ethische Begründungsfähigkeit stärke, so die katholische Fakultät der Uni Graz und die KPH Graz.

Neben dem Erwerb religionspädagogischer Kompetenzen befähige die Ausbildung auch dazu, mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Bedeutung von Religion im schulischen und außerschulischen Kontext zu thematisieren. Zudem würden die Studierenden Wissen und Kompetenzen in den Bereichen Interreligiosität, Interkulturalität und Diversität sowie Persönlichkeitsbildung und Soziales Lernen erhalten, informierten die beiden Ausbildungsstätten.

Einzigartig sei auch das Angebot der KPH Graz, die in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Universität Graz eine umfassende Ausbildung zum Religionslehrer von der Volksschule bis zur Matura anbietet. Die sei "etwas österreichweit Einzigartiges", so die KPH. Studierende des Lehramtsstudiums Religion für die Sekundarstufe können dieses mit der Spezialisierung "Vertiefende Katholische Religionspädagogik für die Primarstufe" kombinieren. Damit können sie an allen Schultypen und in allen Schulstufen das Unterrichtsfach katholische Religion unterrichten.

Die Initiative wurde auch gestartet, um einem Mangel an qualifizierten ReligionslehrerInnen aufgrund der vorherzusehenden Pensionierungswelle entgegenzuwirken. Es gebe daher "ausgezeichnete Berufsaussichten", heißt es vonseiten der Initiatoren.

Kampagne "Ich glaube - Ja"

Die österreichweite Religionsunterrichts-Kampagne "Ich glaube - ja." war im vergangenen Herbst zum Schuljahresbeginn gestartet worden. Initiator der Kampagne, die in Form von Werbeanzeigen, Plakaten, Citylights, Videos und einer eigenen Website (www.mein-religionsunterricht.at) für den Katholischen Religionsunterricht wirbt, ist das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung (IDA).

In Österreich nehmen rund 586.000 katholische Schüler am katholischen Religionsunterricht teil, sowie zusätzlich rund 24.300 Schüler ohne religiöses Bekenntnis. Unterrichtet werden sie von rund 6.800 Lehrerinnen und Lehrern. Organisiert und verantwortet wird der Religionsunterricht von den Schulämtern der Diözesen gemeinsam mit den Bildungsdirektionen. Die inhaltliche Aufsicht erfolgt durch Fachinspektorinnen und Fachinspektoren für den katholischen Religionsunterricht. Das Recht, Religionsunterricht zu erteilen, kommt allen gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich zu.

Für alle Schüler, die einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft angehören, ist der Religionsunterricht ihres Bekenntnisses ein Pflichtgegenstand an den öffentlichen und mit Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Schulen. Es besteht aber die Möglichkeit, sich vom Religionsunterricht abzumelden. Ab dem Schuljahr 2021/22 ist für alle Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, ab der neunten Schulstufe das Pflichtfach Ethik vorgesehen.