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Anders als in Österreich sind in Ungarn - mit Auflagen - derzeit Gottesdienste und weitere kirchliche Veranstaltungen möglich. So konnte der orthodoxe Metropolit von Österreich und Ungarn, Arsenios (Kardamakis), am Wochenende am Plattensee der Feier der Großen Wasserweihe vorstehen. Der Metropolit feierte zudem die Göttliche Liturgie in der römisch-katholischen Kirche Magyarok Nagyasszonya in Keszthely und nahm an den Feierlichkeiten zum orthodoxen "Fest der Drei Hierarchen" in der kirchlichen Schule des griechisch-orthodoxen Exarchats in Kesztely teil.

Der traditionelle Ritus der Wasserweihe gehört zu den eindrucksvollsten Feiern der orthodoxen Kirche und wird zum Gedenken an die Taufe Jesu am Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) in der Orthodoxie weltweit begangen. Der eigentliche Tag der Wasserweihe ist demnach der 6. Jänner, wo Metropolit Arsenios die Weihe traditionell am Wiener Donaukanal vornimmt. In den Tagen und Wochen danach führt er dann den Ritus in den griechisch-orthodoxen Gemeinden in Österreich und Ungarn durch. Höhepunkt des von Psalmen, Bibellesung und Gebet getragenen Wortgottesdienstes ist stets das dreimalige Untertauchen eines kunstvollen Holzkreuzes durch den Vorsteher der Feier. Mit dem Kreuz werden alle Gewässer, und die Anwesenden gesegnet. Die öffentlichen Wasserweihen in Österreich mussten heuer freilich aufgrund des Lockdowns entfallen.

Die drei "Hierarchen", deren Fest (30. Jänner) die Orthodoxie am Wochenende beging, sind der Heilige Basilius der Große (ca. 330-389), der Heilige Gregor von Nazianz (ca 330-390) und der Heilige Johannes Chrysostomos (ca. 345-407). Sie gelten in der orthodoxen Kirche als Schutzpatrone der Bildung und der Wissenschaft, sie sind freilich auch in der katholischen Kirche (und anderen Kirchen) bedeutende Heilige.