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Der Klangkünstler Heribert Friedl setzt in der Fastenzeit künstlerische Akzente in der Linzer Ursulinenkirche: Zu sehen und zu hören sind eine Klang-Intervention in der Hauptkirche und eine Skulptur aus Kleidungsstücken in der Krypta, heißt es in einer Ankündigung des Forums St. Severin. Es ist das erste Klang-Ton-Projekt der Forums-Reihe "Memento mori", die seit 30 Jahren Künstlern die Möglichkeit gibt, sich mit der Frage der Vergänglichkeit zu beschäftigen. Die Kunstinstallation ist von 17. Februar bis 2. April zugänglich. Ein Kreuzweg aus Beton vom oberösterreichischen Installationskünstler Sepp Auer ist zudem von 22. Februar bis 2. April im interreligiösen "Raum der Stille" der Katholischen Hochschulgemeinde Linz ausgestellt.

Ausgangspunkt der Installationen in der Ursulinenkirche sei Friedls Auseinandersetzung mit Tod und Zeit, passend zum Leitthema des Aschermittwochs "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst", so eine Aussendung des Forums. Die Klanginstallation des in Wien lebenden Friedl im Kirchenraum dauert rund 15 Minuten und wird in der Fastenzeit täglich um 9, 11, 13, 15, 17 und 19 Uhr zu hören sein. Mit wenigen Elementen - dem Ticken einer Uhr, einem Orgelton, den Flageolett-Tönen einer Gitarre und dem "Atmen" eines Blasebalgs - werde der barocke Kirchenraum ausgefüllt, heißt es in einer Ankündigung.

Weiters wird in der Krypta, dem Ort der Bestattung der ehemals dort ansässigen Ordensfrauen, eine skulpturale Installation des Künstlers zu sehen sein. Die Skulptur schwebe "als Hülle eines Körpers zwischen den beiden Mauern mit den Nischengräbern der Ordensfrauen", erklärt das Forum St. Severin den künstlerischen Akzent. Der Künstler bezeichnet die Skulptur als seine "verstorbenen Kleidungsstücke". Wegen der Corona-Bestimmungen ist eine Besichtigung jedoch nur auf Anfrage zugänglich. Beide Akzente Friedls stehen unter dem Generalthema "Es wird sein Nachleuchten sein, das alles überstrahlen wird", heißt es in einer Aussendung der Ursulinenkirche.

Am 17. Februar um 18 Uhr lädt das Forum St. Severin zu einem Aschermittwoch mit Kunst. Der Linzer Priester, Sozial- und Wirtschaftsethiker Markus Schlagnitweit und interimistische Leiter der Katholischen Sozialakademie Österreich (ksoe) wird predigen; um 19 Uhr erfolgt eine Klangperformance von Heribert Friedl. Am 19. März bietet das Forum St. Severin zudem ein Kunstgespräch mit Friedl an, der vor rund 20 Jahren mit seinen Arbeiten mit Duftstoffen und deren Wirkung bekannt wurde. Seine Werke werden seit 1994 in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt.

Kreuzweg aus Beton

Der interreligiöse "Raum der Stille an der Universität" zeigt während der Fastenzeit eine Installation des Bildhauers und Hochschullehrers Auer. Der gebürtige Braunauer fertigte den Entwurf für 14 Kreuzwegstationen aus Beton bereits 1995 im Auftrag einer Pfarre - das Projekt wurde jedoch nie realisiert, informiert die Diözese Linz auf ihrer Homepage. Statt der bekannten erzählerischen Form reduziere der Künstler die Geschehnisse und Begegnungen auf Hände und Köpfe, die durch ihre plastische Wirkung in Verbindung mit Licht zum Ausdrucks- und Bedeutungsträger werden, heißt es.

Seitdem lagen die Betonreliefs in der wissenschaftlichen Studiensammlung (Kunstgutdepot) der Diözese Linz. 2020 wurden sie im "Raum der Stille" erstmals an die Öffentlichkeit geholt; ein Vorhaben, das auch in der heurigen Fastenzeit wiederholt wird.

Die 46 Zentimeter mal 27 Zentimeter großen Betonreliefs sind von 22. Februar bis 2. April im Rahmen der Reihe "kunstzeit" zu sehen, die einmal pro Semester bekannte aber auch junge Künstler vor den Vorhang holt. Zu den bisherigen 31 Künstlern der Reihe zählen unter anderen Josef Bauer, Dorothee Golz, Inga Hehn, Karla Wöss, Alfred Haberpointner, Gerhard Knogler/Ulrike Neumaier und Josef Linschinger.

(Link: www.ursulinenkirche.at; www.khglinz-leben.at)

Weitere Beiträge zur Fastenzeit bietet "Kathpress" in einem laufend erweiterten Themenschwerpunkt unter www.kathpress.at/fastenzeit