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Ihrem Grundauftrag der Begleitung Jugendlicher wollen die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern auch in Zeiten des Corona-Lockdowns nachkommen: Mit pastoralen Angeboten im Internet, die auf Bedürfnisse junger Menschen eingehen, heißt es in einer Aussendung der beiden Ordensgemeinschaften zum Gedenktag ihres Gründers Giovanni Bosco (1815-1888). "Auch heute wollen wir den Menschen dort begegnen, wo sie sind. Die Pandemie hat das soziale Leben in den digitalen Raum verlegt. Deshalb wollen wir verstärkt Don Bosco und seine Anliegen dorthin bringen - und so auch zu den Jugendlichen", werden die beiden Provinzoberen Sr. Petra Egeling und P. Siegfried Kettner darin zitiert.

Die Pandemie habe junge Menschen heute "fest im Griff", stellen Egeling und Kettner fest: "Keine Treffen mit Freunden, kein Arbeiten in Peergroups, keine Hobbys. Fast täglich erreichen sie neue Nachrichten, die verunsichern." Der Jugendapostel Don Bosco habe im 19. Jahrhundert für die von Arbeitslosigkeit, fehlende Zukunftsperspektiven, Vernachlässigung und Armut bedrängte Jugend gesehen und als Reaktion darauf eine "Pädagogik der Vorsorge" entwickelt, die Jugendliche als ganze Menschen wahrnimmt. Ähnlich würden auch heute die auf ihn zurückgehenden Ordensgemeinschaften die Frage stellen: "Was erleben, denken, fühlen junge Menschen in zunehmender Isolation?"

Mehrere neue Angebote hätten sich Don Boscos Ansatz verschrieben, für Jugendliche und bei ihnen zu sein, erklären die Ordensvertreter. Dazu gehört das von der Salesianischen Jugendbewegung gestartete Online-Format "Frag den Don - Die Sprechstunde", das jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet, im digitalen Raum mit einem Seelsorger in Kontakt zu treten. Hinter dem "Don" steht P. Johannes Haas, der auf Instagram unter #fragdendon jeden zweiten Donnerstag Fragen beantwortet, Ratschläge gibt oder einfach nur zuhört. Auch die Don Bosco Schwestern haben ihre pastoralen Angebote in den digitalen Raum verlegt und laden etwa mit dem Schulpastoralteam der Don Bosco Schulen in Vöcklabruck Jugendliche zum virtuellen Schulcafé "mazzarello@home" ein.

Don Bosco war Jugendapostel, Pädagoge, Zauberkünstler, Schriftsteller, Sozialarbeiter, begeisterter Priester und Ordensgründer. In der italienischen Industriemetropole Turin begegnete er arbeitslosen und sozial entwurzelten Jugendlichen. Er holte sie von der Straße und nahm sie in seinem "Oratorium", einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit, Freizeit, Bildung und Glaube. Der am 31. Jänner 1888 Verstorbene wurde am 1. April 1934 heiliggesprochen und wird weltweit als Schutzpatron der Jugend verehrt.

Bei den auf den Heiligen zurückgehenden Salesianern Don Boscos handelt es sich um die zweitgrößte katholische Ordensgemeinschaft weltweit, mit derzeit rund 14.500 Mitglieder in 133 Ländern. Auch die von Don Bosco mit Maria Dominika Mazzarello (1837-1881) gegründeten Don Bosco Schwestern zählen mit heute rund 13.000 Schwestern zu den größten Frauenorden. Beide Orden sind weltweit an sozialen und humanitären Brennpunkten aktiv - u.a. in der Ausbildung für benachteiligte Jugendliche, in der Begleitung und Integration junger Flüchtlinge, in Wohnheimen und Jugendbildungsstätten sowie mit Glaubensangeboten. Zur Ordensfamilie werden weiters auch 30.000 Frauen und Männer gezählt, die sich als Salesianische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen "in der Welt" - etwa als Lehrer, Ausbilder und Erzieher - für die Anliegen des Jugendheiligen engagieren.

In Österreich betreuen die Salesianer und die Don Bosco Schwestern Kindergärten und Schulen, leiten Pfarren und Jugendzentren, führen Wohnheime für Studenten und Schüler und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Den sozialen Herausforderungen kommen weitere Partnerorganisationen nach: Die Salesianer sind Träger des Don Bosco Sozialwerks, das unbegleitete, minderjährige Asylwerber betreut, unterstützt von vielen ehrenamtlich Engagierten. Die Vereine "Volontariat bewegt" (in Mitträgerschaft von "Jugend Eine Welt") und VIDES organisieren Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene und unterstützen Projekte in Ländern des Südens.