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Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) zeigt sich besorgt über die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen während der Covid-19-Pandemie. KFÖ-Präsident Alfred Trendl appellierte am Donnerstag an Länder und Krankenkassen, das Angebot an Unterstützung auszubauen: "Es braucht in allen Bundesländern mehr Kassenstellen für Psychotherapie; insbesondere für Kinder und Jugendliche." Es gelte, nicht nur das Virus, sondern auch die "psychische Pandemie" zu bekämpfen.

Jetzt räche es sich, dass Experten jahrelang nicht gehört wurden und gegen deren Ratschlag das medizinische und therapeutische Angebot für Kinder und Jugendliche nicht ausgebaut wurde, so Trendl. "Kinder und Jugendliche sind eine vulnerable Gruppe. Eine Corona-Erkrankung stellt für sie zwar eine geringere Gefahr dar, die psychische Belastung ist aber ein großes Thema", betonte der KFÖ-Präsident.

Er sprach sich zudem - auch als Suizidprävention - für einen Ausbau der niederschwelligen Angebote wie Telefonseelsorge, "Rat auf Draht" oder Familienberatungsstellen aus.

Trendl verwies auf eine Studie der Donau-Universität Krems, wonach rund ein Viertel der Bevölkerung an depressiven Symptomen leidet, 18 Prozent Schlafstörungen und 23 Prozent Angstsymptome hätten. Der Leiter der Kinderpsychiatrie des AKH Wien habe zudem von acht- bis zwölfjährigen Kindern mit deutlicher depressiver Symptomatik berichtet und die Telefonseelsorge verzeichne eine steigende Anzahl von Anrufern. "Wir müssen alles daransetzen, dass die Corona-Krise zu keiner psychischen Krise wird", warnte der KFÖ-Präsident.