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Die Philologin und Archivarin Veronika Polloczek wird neue Leiterin des Kärntner Diözesanarchivs. Das teilte die Diözese Gurk-Klagenfurt am Dienstag mit. Polloczek folgt auf den bisherigen Archivleiter und Diözesanarchivar Peter Tropper, der mit Ende Februar in den Ruhestand tritt. Tropper wurde 2015 Kärntner Diözesanarchivar und leitete schon zuvor seit Bestehen des Diözesanarchivs in der Klagenfurter Mariannengasse 1981 das Archiv. Zusammen mit seinem Vorgänger im Amt des Diözesanarchivars, dem 2019 verstorbenen Prälat Karl-Heinz Frankl, baute Tropper das Archiv der Diözese Gurk auf und machte es zu einer anerkannten Serviceeinrichtung innerhalb und außerhalb Kärntens.

Die neue Diözesanarchiv-Leiterin Polloczek stammt aus Landshut in Bayern und hat Klassische Philologie sowie Geschichtsforschung und Archivwissenschaft an der Universität Wien studiert. Schon während ihrer Studienzeit war sie an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt. So war Polloczek unter anderem für die Neuordnung und Erschließung eines Institutsarchivs verantwortlich sowie von 2018 bis 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Digitalisierung und Archivierung der Diathek der Tabula Imperii Byzantini (Dig-TIB) beteiligt. Diese Diathek ist auch Thema ihrer Dissertation, die sie seit 2018 an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien verfasst.

Der scheidende Diözesanarchiv-Leiter Tropper ist u. a. Mitherausgeber der vierteiligen Publikationsreihe "Das Christentum in Kärnten". Außerdem konzipierte und betreute er Großausstellungen wie "Hemma von Gurk" und "Franz Xaver von Salm - Aufklärer, Kardinal, Patriot" und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge, darunter etwa zur Rolle der Diözese Gurk im Ersten und Zweiten Weltkrieg, zu kirchlichen Ordnungsvorstellung und dem katholischen Laienchristentum zwischen 1848 und 1938 sowie zur Geschichte der kirchlichen Verwaltung in Kärnten. In Zusammenarbeit mit dem Klagenfurter Historiker Werner Drobesch fungierte Tropper als Herausgeber mehrerer Sammelbände zur Kirchengeschichte Innerösterreichs.

In den vergangenen fünfeinhalb Jahren engagierte sich Tropper laut Mitteilung der Diözese Gurk in der Digitalisierung der Geburts-, Trauungs- und Sterbebücher aus mehr als 300 Kärntner Pfarren. Im Zuge dieses Projektes konnten bisher 10.100 Bände mit 1,25 Millionen Scans auf der Internet-Plattform "Matricula online" einer breiten Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich gemacht werden.