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In mehreren österreichischen Städten haben Engagierte aus Zivilgesellschaft und Kirchen am Wochenende in Zelten übernachtet, um auf die dramatische Situation geflüchteter Menschen in europäischen Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen. In Linz beteiligte sich die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich, Maria Hasibeder, an der Solidaritätsaktion "Wochenende für Moria" und übernachtete in einem Zelt am Domplatz, wie die KA Oberösterreich am Sonntag mitteilte. Katastrophale Lebensbedingungen in überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland und Bosnien bei gleichzeitig leer stehenden Flüchtlingsunterkünften in Österreich: diese Situation sei "unerträglich und nicht länger hinnehmbar", beklagte Hasibeder und forderte eine Aufnahme von Kindern und Familien in Österreich.

Von der österreichweiten Moria-Solidaritätsaktion gehe ein "deutliches Signal der Humanität" aus, so Hasibeder. Die Bundesregierung müsse ihrer "moralischen Verpflichtung" nachkommen und umgehend besonders gefährdete und schutzbedürftige Kinder und Familien aus den "Elendslagern" evakuieren, so die Linzer KA-Präsidentin. Hasibeder erinnerte zudem daran, dass etliche Pfarren, kirchlich engagierte Gruppen sowie zahlreiche Einzelpersonen bereit seien, bestmögliche Rahmenbedingungen für eine gelingende soziale Integration von Flüchtlingen in Österreich zu schaffen.

An der Protestaktion am Domplatz beteiligten sich laut MItteilung auch Studierende der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz, die am Samstag und am Sonntag eine Mahnwache gestalteten. Verantwortlich für die Organisation waren die "Seebrücke Linz und Umgebung" und die "Plattform Solidarität Oberösterreich".

Ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem Flüchtlingslager Kara Tepe erneuerte am Wochenende auch die steirische "Solidarregion Weiz". "Dank der enormen Hilfsbereitschaft vieler Menschen in unserem Bezirk, haben wir fünf Wohnungen gefunden, die wir für Familien mit Asylstatus aus diesem griechischen Flüchtlingslager zur Verfügung stellen", heißt es in einem Schreiben an Innenminister Karl Nehammer, das der Theologe und "Solidarregion"-Initiator Fery Berger auf Facebook postete. Darin sichert die Initiative auch die Übernahme anderer Kosten, wie Verpflegung, Flug oder die Finanzierung von Deutschkursen für die Familien zu.

Eine erstes gleichlautendes Angebot von Mitte Jänner sei bisher nicht beantwortet worden, so Berger. Der Aufruf gehe daher nun noch einmal in Form eines eingeschriebenen Briefes an den Innenminister.