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Der Bibelwissenschaftler, Priester und frühere Salzburger Uni-Rektor Wolfgang Beilner vollendet am 8. Februar sein 90. Lebensjahr. Beilner, der aus Wien stammt, war zunächst in der Seelsorge in mehreren Pfarren der Erzdiözese Wien und am Priesterseminar St. Pölten tätig, ehe er 1966 als Ordinarius für Neues Testament an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Salzburg berufen wurde. Die Professur hatte er bis 1997 inne. Während seiner 31 Jahre dauernden Lehrtätigkeit in Salzburg war Beilner auch einige Jahre Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät. Unter anderem war er treibende Kraft für eine Reform des Theologiestudiums, die den Bibelwissenschaften mehr Gewicht gab.

Von 1979 bis 1983 stand der Theologe an der Spitze der Universität Salzburg und wurde in dieser als "Rektor auf dem Fahrrad" bekannt. In seine Amtszeit fiel auch der Baubeginn der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Salzburg-Freisaal. Beilner machte sich aber nicht nur für den Ausbau der Universität Salzburg stark, sondern auch für die Studentinnen und Studenten. Eine "Windeldemo" im Parlament setzte Verbesserungen bei der Familienbeihilfe durch.

In seinem bibelwissenschaftlichen Schaffen setzte sich Beilner u.a. mit der Darstellung Jesu in den Evangelien auseinander und trat dabei Thesen entgegen, wonach das "wahre" Bild Jesu durch die Evangelien "verfälscht" worden sei. Auch riet er zur Vorsicht, heutige lehramtliche Festlegungen direkt aus der Bibel abzuleiten. So sei etwa vom Neuen Testament her eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion argumentierbar, stellte er fest.