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Zwei Schlüsselbegriffe der abrahamitischen Religionen - Hoffnung und Heilszusage - stehen im Fokus der bereits zwölften Auflage der "Maimonides-Lectures" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Am 10. und 11. Februar kommen dazu in Krems zahlreiche Fachleute zusammen, etwa der Islamwissenschaftler Rüdiger Lohlker, die Byzantinistik-Expertin Claudia Rapp, der Theologe und Judaist Gerhard Langer und der Professor der Ägyptologie Manfred Bietak. Das Thema Hoffnung habe in Krisenzeiten besondere Aktualität, heißt es vonseiten der Veranstalter. Auch in Bezug auf die Heilung von Krankheiten - wie etwa aktuell Corona - sei die Hoffnung von großer Bedeutung.

Die 12. "Maimonides-Lectures" würden aber nicht nur auf aktuelle Geschehnisse blicken, sondern auch auf die lebendige Tradition der abrahamitischen Religionen - "ausgehend von der Verheißung auf das 'Land der Väter' im Judentum", heißt es in einer Ankündigung im Vorfeld, denn der "Blick auf eine versöhnte Zukunft" habe bereits vor mehr als zweieinhalbtausend Jahren einen besonderen Rahmen erhalten.

Die Experten beleuchten das Thema aus den Perspektiven des Judentums, des Islams und des Christentums. Miteinbezogen werden auch archäologische und historische Forschungsergebnisse, beginnend mit dem Exodus, von dem die Tora berichtet, bis zur Philosophie Hermann Cohens im 20. Jahrhundert.

Eröffnet wird die Tagung am 10. Februar um 17 Uhr von Michael Bünker, Altbischof der Evangelischen Kirche A.B.; er hält einen Vortrag zum Thema "Die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden" (Römer 5,5). Grundzüge christlicher Eschatologie heute". Eine Podiumsdiskussion aller Vortragenden zum Thema "Hoffnung im Bezugsrahmen der Abrahamitischen Religionen", eingeleitet und moderiert von Psychoanalytikerin Patrizia Giampieri-Deutsch, beschließt das Symposion.

Die "Maimonides Lectures" ist eine gemeinsame Unternehmung der Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems, der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien-Krems, dem Koordinierungsausschuss für Christlich-jüdische Zusammenarbeit und zahlreichen Kirchen und Religionen: der Altkatholischen und Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, den Evangelische Kirchen A. B. und H. B., der Evangelisch-methodistischen, Griechisch-Orthodoxen, Koptisch-Orthodoxen, Römisch-Katholischen, Rumänisch-Orthodoxen, Serbisch-Orthodoxen und Syrisch-Orthodoxen Kirche sowie der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich sowie der Israelitischen Kultusgemeinde. Zusätzlich unterstützen auch das Land Niederösterreich, die Stiftung "Propter homines" und das Benediktinerstift Admont die Reihe.

Dem Dialog zwischen Geisteswissenschaften und den drei abrahamitischen Religionen soll mit den Lectures ein Forum gegeben werden. Den Anstoß zu der Symposien-Reihe im Geist des jüdischen Philosophen, Arztes und Gelehrten Mosche ben Maimon (um 1135-1204) gaben Kardinal Christoph Schönborn und der verstorbene orthodoxe Metropolit Michael (Staikos); Start war im Februar 2014.

Eine Anmeldung zur Tagung, die in der Karl Landsteiner Privatuniversität in Krems stattfindet, ist bis 3. Februar bei [email protected] möglich. Je nach Corona-Maßnahmen und Pandemie-Situation wird das Symposium in Präsenz mit Livestream oder ausschließlich via Livestream stattfinden.

(Link: www.oeaw.ac.at/detail/veranstaltung/hoffnung-im-bezugsrahmen-der-abrahamitischen-religionen)