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Papst Franziskus hat zu einer neuen internationalen Friedensinitiative für Syrien aufgerufen. Zehn Jahre nach dem Beginn müsse der Konflikt endlich ein Ende finden, sagte er beim Jahresempfang der Botschafter beim Heiligen Stuhl am Montag. Auch an Israelis und Palästinenser appellierte er zu einem Dialog auf der Basis gegenseitigen Vertrauens. Er sei sich sicher, dass beide Seiten den Wunsch hegten, in Frieden leben zu können. Auf den Irak, den er Anfang März besuchen will, ging er nicht ein.

Neues politisches Engagement auf nationaler und internationaler Ebene mahnte der Papst auch für die Stabilisierung des Libanon an. Ohne eine schnelle wirtschaftliche Erholung und einen raschen Wiederaufbau drohe dem Land ein Bankrott; dies könne "gefährliche fundamentalistische Strömungen zur Folge haben", warnte Franziskus.

Der Libanon in seiner bisherigen Identität sei eine "Gewähr für einen pluralen, toleranten und vielfältigen Nahen Osten, in dem die christliche Präsenz ihren eigenen Beitrag leisten kann und nicht auf eine zu schützende Minderheit reduziert wird", sagte der Papst. Eine Schwächung der christlichen Gemeinschaft berge das Risiko, das innere Gleichgewicht und den Libanon selbst zu zerstören. Unter diesem Gesichtspunkt müsse man auch über die syrischen und palästinensischen Flüchtlinge im Land reden.

Die politischen und religiösen Führer im Libanon mahnte er, Eigeninteressen zurückstellen und sich der Gerechtigkeit und echten Reformen zum Wohle der Bürger zu verpflichten. Den Wunsch nach Frieden bekundete der Papst auch für den Konfliktstaat Libyen. Er hoffe, dass das im November unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Tunesien abgehaltene Dialogforum für Libyen einen Versöhnungsprozess im Land einleiten könne.