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Bischof Freistetter: "Kirche erfüllt derzeit nicht Vorgaben für eine Kathedrale" - Altarbereich und Zugang zum Maximilian-Grab werden nach Entwurf des Künstlerduos Feiersinger neu gestaltet.
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Der Kirchenraum der St. Georgs-Kathedrale in Wiener Neustadt wird noch in diesem Jahr umgestaltet. Nach einer öffentlichen Präsentation von fünf Projekten tags zuvor in der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt entschied sich die Fachjury für einen Entwurf des Tiroler Künstler- und Brüderpaars Martin und Werner Feiersinger, teilte die Militärdiözese in einer Presseaussendung am Dienstag mit. Dieses Projekt füge sich bestens in die Kathedrale ein und biete gleichzeitig einen neuen Akzent für den Kirchenraum, begründete Militärbischof Werner Freistetter die Entscheidung der Jury, in der auch er selbst vertreten war. Der Baubeginn in der Bischofskirche der österreichischen Militärdiözese erfolgt im Sommer 2018, als Kosten sind 98.000 Euro veranschlagt.

"Kirchliche und praktische Gründe" hätten den Umbau erforderlich gemacht, erklärte Freistetter. Er habe sich seit Beginn seiner Amtszeit 2015 intensiv mit dem Gedanken einer Umgestaltung des Kirchenraums beschäftigt, so Freistetter. Die St. Georgs-Kirche erfülle derzeit nicht die kirchlichen Vorgaben für eine Kathedrale. So werde der neue Altar so platziert, dass er von allen Bereichen aus besser sichtbar ist. Ebenso soll durch die Umgestaltung das Grab von Kaiser Maximilian I. (1459-1519) besser für Besucher zugänglich werden, was auch der 2019 in Wiener Neustadt stattfindenden Niederösterreichischen Landesausstellung zugute komme.

Die Gebrüder Feiersinger setzen in ihrem Entwurf auf klare Linien und Geometrie, konzipiert als "körperhaftes Ensemble ohne übertriebene Schwere", hieß es bei der Präsentation. Bezüge auf die Formensprache der Kirche, aber auch auf die Geschichte Maximilians I., werden durch Kreisbogengeometrie hergestellt. Mit der wappenartigen Grundrissfigur der Altarinsel soll eine Verbindung mit den vielfältigen Wappenformen inner- und außerhalb des Kirchenraums geschaffen werden. Als Materialien werden Naturkalkstein, Bronze sowie Eschen- und Olivenholz verwendet.

Im Ausschreibungsprozess unter der Leitung des Linzer Diözesankonservators Hubert Nitsch wurden im Sommer 2017 fünf Künstler mit der Erstellung eines Konzepts für die Umgestaltung des Kirchenraums der St. Georgs-Kathedrale beauftragt. Nach der öffentlichen Präsentation hat sich die Fachjury, bestehend aus Künstlern, Militärs, dem Bundesdenkmalamt und dem Militärbischof für das Projekt des Künstlerduos Feiersinger entschieden.