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Unzählige Passanten standen am Sonntagmorgen in ganz Österreich vor einem geheimnisvollen Rätselzeichen. Egal ob in Dornbirn, Klagenfurt, Wien-Floridsdorf, Mistelbach oder Linz; überall tauchte plötzlich dieses Symbol auf. Unzählige Jugendliche hatten es mit weißer Kreide in der Nacht auf den 29. Oktober auf Gehsteige und Plätze gezeichnet.

Mit dieser Aktion wollten die Jugendlichen aus den „Freikirchen in Österreich“ (FKÖ, staatl. anerkannte Kirche seit 2013) anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ auf ihre ganz besondere Verbundenheit mit den Täufern hinweisen. Die Täufer werden neben den Lutheranern (Evang. AB) und Reformierten (Evang. HB) als dritter Flügel der Reformation betrachtet.

Den Täufern gingen die Reformatoren nicht weit genug. Statt einer Volks- oder Staatskirche strebten die Täufer Gemeinden an, die sich nur aus freiwillig Glaubenden zusammensetzten. Die Täufer waren bereit, dafür alles aufzugeben, zu fliehen oder zu sterben! Alleine in Österreich gab es weit mehr als tausend Täufer, die geköpft, verbrannt oder ertränkt wurden.

Das geheimnisvolle Symbol stellt das Hauptanliegen der Täufer, den Ruf Jesu zur völligen Umkehr, dar. Ein U, dessen eine Seite wie ein Pfeil nach oben weist – für die ‚Umkehr‘ vom bisherigen Lebensweg ohne Gott hin zu ihm durch die Bekehrung. Die Wellenlinie steht für die nachfolgende Taufe, auf Wunsch des Gläubigen.

Die heutigen Freikirchen stehen in der Tradition der Täufer: Die Bibel ist alleinige Autorität für die Gläubigen, getauft werden nur mündige Gläubige. Diese Frei-willigkeit in allen Bereichen gibt der Bewegung den Namen. Sie gehören zu den Evangelikalen, die weltweit über 600 Millionen Mitglieder zählen und die am schnellsten wachsende christliche Kirche sind.