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Bis zu 40.000 Menschen starben zwischen 1933 und 1945 im KZ Dachau.
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Ein deutsch-österreichischer ökumenischer Gedenkgottesdienst erinnert am Sonntag, 8. April, im bayrischen Dachau an das Eintreffen des ersten NS-Gefangenentransports aus Österreich nach dem so genannten Anschluss an das Deutsche Reich im März 1938. Rund 150 Personen waren am 2. April des Jahres im Konzentrationslager angekommen. Unter ihnen befanden sich Angehörige der konservativen „Vaterländischen Front“, der oppositionellen Sozialdemokraten und Kommunisten sowie Juden. Bereits 1938 wurden rund 7800 Personen aus Österreich ins KZ Dachau verbracht.

Die Predigt im Rahmen des Gedenkgottesdienstes in der Dachauer Versöhnungskirche hält der evangelisch-lutherische Bischof und Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) Michael Bünker auf Einladung des landeskirchlichen Beauftragten für evangelische Gedenkstättenarbeit der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Kirchenrat Björn Mensing. Für die katholische Erzdiözese München und Freising nimmt Pastoralreferent Ludwig Schmidinger, Beauftragter der Erzdiözese für KZ-Gedenkstättenarbeit, an dem Gottesdienst teil. Mitwirken wird zudem der emeritierte katholische Pfarrer Alfons Einsiedl, Diözese Linz, dessen Großvater Alois Renoldner (1884–1966) 1938 als Gendarmerie-Oberst aus Österreich ins KZ Dachau verschleppt worden war.

Für interessierte Gottesdienstbesucherinnen und -besucher wird am frühen Nachmittag auf Anfrage ein thematischer Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte „auf den Spuren“ der Österreicher angeboten.

Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) führt auf seiner Homepage eine Liste mit den Namen und Biographien aller 150 Männer, die am 2. April 1938 nach Dachau gebracht wurden. Das 1933 gegründete KZ Dachau war das erste durchgängig betriebene nationalsozialistische Konzentrationslager. Von den rund 200.000 Inhaftierten starben bis 1945 nach unterschiedlichen Angaben etwa 30.000 bis 40.000 Personen.