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Evangelikal orientierte Schulen in freier Trägerschaft haben noch ein großes Wachstumspotenzial. Davon ist der bisherige Generalsekretär des Verbandes Evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS), Berthold Meier (Karlsruhe), überzeugt. „Je stärker die Auflösung von Werten in der Gesellschaft voranschreitet, umso mehr werden diese Schulen gefragt sein“, sagte der 62-Jährige der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er wird am 22. September in einem Gottesdienst in Kassel offiziell aus seinem Amt verabschiedet und sein Nachfolger, der Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Stock (Woltersdorf bei Berlin), eingeführt. Meier engagiert sich seit rund drei Jahrzehnten für Bekenntnisschulen in Deutschland und der Schweiz. Seit 2007 amtierte er als hauptamtlicher Generalsekretär des VEBS. Der Dachverband war aus der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen hervorgegangen. Meier wird künftig den Aufbau der neu geschaffenen VEBS-Akademie leiten. Sie sollen unter anderem die Fortbildungsarbeit an den Schulen und Kitas ausbauen sowie Lehrmittel herausgeben.

Für einen biblisch durchdrungenen Unterricht

Laut Meier umfasste der Verband bei der Gründung vor elf Jahren 26 Schulen an 16 Standorten. Heute seien es rund 140 Bildungseinrichtungen – davon 15 Kindertagesstätten – an 70 Standorten. Sie würden von rund 23.000 Schülern besucht. Damit gehörten zwei Drittel der Schulen mit evangelikalem Profil zu dem Verband. Meier: „Jedes Jahr entstehen neue Schulen und Kitas mit dieser Prägung.“ Diese Einrichtungen hätten wegen der Qualität des Unterrichts und der vermittelten Werte in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Deshalb gebe es dort auch viele Schüler aus nichtchristlichen Elternhäusern. Ihm sei in seiner Arbeit immer wichtig gewesen, dass der Unterricht an den Bekenntnisschulen von biblischen Werten durchdrungen sei, so meier. Ein Problem bestehe darin, genügend Lehrer mit entsprechender Ausrichtung zu finden. Der Verband habe deshalb die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut und betreibe eine eigene Stellenvermittlung. Positiv sei, dass man zunehmend ehemalige Schüler einstellen könne, die sich bereits als Pädagogen bewährt hätten.

Was die Schulen herausfordert

Eine Herausforderung sieht Meier darin, für die Einrichtungen im Verband eine „bekenntnisschul-typische Pädagogik“ zu entwickeln. Außerdem sei es notwendig, sich mit dem Zeitgeist in der schulischen Erziehung auseinanderzusetzen. So breite sich die Überzeugung aus, dass es keine allgemeingültigen Wahrheiten mehr gebe, sondern jeder sich seine Wahrheit konstruiere. Weitere Herausforderungen seien die Genderideologie und Bestrebungen, an Schulen die Akzeptanz sexueller Vielfalt zu vermitteln. Deshalb komme es darauf an, die Fortbildung für die pädagogischen Mitarbeiter auszuweiten.