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Mutter singt mit ihren Söhnen das Lied „A Thousand Years“ von Christina Perri.
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Ein Video von 50 Müttern und ihren Kindern mit Downsyndrom geht um die Welt. Der vier Minuten lange Videoclip mit dem Titel „50 Mums, 50 Kids, 1 extra Chromosome“ (50 Mütter, 50 Kinder, ein Chromosom extra) zeigt die Mütter, die mit ihren vierjährigen Kindern im Auto sitzen und auf Makaton – eine Gebärdensprache – Karaoke „singen“. Mehr als eine Million Menschen haben es bereits auf YouTube und mehr als drei Millionen auf Facebook gesehen. Anlass für das Video ist der Welt-Downsyndrom-Tag am 21. März. Eine der teilnehmenden Mütter, Rebecca Carless (Coventry), erklärte gegenüber dem britischen Nachrichtendienst BBC: „Wir wollen zeigen, dass wir normale Mütter sind. Wir lieben unsere Kinder, sie lieben uns, und sie sind wie alle anderen Vierjährigen.“ Die Art des Videos erinnert an das Format „Carpool-Karaoke“ des britischen Moderators James Corden, in dem er bekannte Persönlichkeiten im Auto interviewt und mit ihnen Lieder singt. Auf Twitter schrieb er zu dem Video, es sei das schönste „Carpool-Karaoke“ von allen und habe ihn zum Weinen gebracht.

Lebensrecht von Menschen mit Downsyndrom respektieren

Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes „Christdemokraten für das Leben“ und ehemalige Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe (CDU/Nordwalde), ruft anlässlich des 21. März dazu auf, das Lebensrecht von Menschen mit Downsyndrom zu respektieren: „Kinder mit Downsyndrom haben bessere Lebenschancen als je zuvor – aber nur noch selten werden sie ihnen gewährt.“ Neue Testverfahren, die Behinderungen bei ungeborenen Kindern frühzeitig feststellten und die teilweise offensiv angeboten würden, erhöhten den Druck auf schwangere Frauen, sie auch anzuwenden. „Die angebotenen Verfahren dienen in den allermeisten Fällen ausschließlich der Selektion von ungeborenen Kindern mit Downsyndrom.“ Deswegen käme die Diagnose heute häufig einem Todesurteil gleich. Hüppe fordert statt der diskutierten Finanzierung solcher Tests durch die Krankenkassen mehr Einsatz für Inklusion. Viele Eltern könnten sich ein Leben mit behindertem Kind nicht vorstellen, weil es noch immer getrennte Lebenswelten gebe, die ein Miteinander verhinderten.

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