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Zum Brotbacken mit Schülerinnen und Schülern kam Bischof Michael Bünker am Donnerstag, 12. Oktober, in die Evangelische Volksschule am Karlsplatz. Ausgegangen war die Aktion von der Initiative „Brot für die Welt“, deren Schirmherr Bünker ist. „Es ist wesentlich, sich dem Thema Welternährung zu widmen und dafür Bewusstsein zu schaffen. Unsere Kinder müssen wissen, dass eigentlich genug für alle da ist“, sagte der Bischof mit Blick auf den Welternährungstag am Montag, 16. Oktober.

Mit dem gemeinsamen Backtag wolle man auch auf die Tatsache aufmerksam machen, dass nach jahrelangem Rückgang die Zahl der Hungernden zuletzt wieder gestiegen sei, so Georg Huttora von „Brot für die Welt“ im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. „Heuer gibt es mit 815 Millionen wieder um 30 Millionen mehr hungernde Menschen als noch 2016“, erklärt Huttora und fügt hinzu: „Die Hauptgründe dafür sind klimatische Veränderungen im subsaharischen Afrika sowie kriegerische Konflikte. Aktuell wiegt vor allem die Hungersnot am Horn von Afrika schwer, von der 20 Millionen Menschen betroffen sind.“ Klimafaktoren würden auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen, ist Huttora überzeugt. Es gehe dabei nicht nur um Dürre: „Auch Starkregen richtet großen Schaden an, wenn er frisch gesetztes Saatgut einfach wegspült.“

Wenn auch die Zahl derer, die zu wenig zu essen haben, langfristig zurückgehe, sei mit so genanntem „stillen“ oder „versteckten Hunger“ doch ein weiteres großes Problem gegeben. Dabei handelt es sich um den qualitativen Mangel an Nahrung, das Fehlen von Mikronährstoffen wie Vitamin A, Jod oder Eisen. Davon sind nach Zahlen der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO 2,5 Milliarden Menschen weltweit betroffen.

„Mit der Backaktion wollen wir die Kinder schon früh für das Thema Ernährung sensibilisieren“, betont Huttora. Die Schülerinnen und Schüler sollten auch die Lebensrealität von Kindern in anderen Ländern kennenlernen. Denn auch wenn die Zahl der hungernden Kinder in den letzten Jahrzehnten global ebenfalls im Rückgang begriffen sei, gelte das nicht für alle Weltgegenden gleichermaßen. Eine negative Entwicklung ist wiederum vor allem in Afrika zu sehen. Laut FAO sind weltweit 160 Millionen Kinder zu klein für ihr Alter, weil sie nicht genug zu essen haben.

Bewusstsein müsse auch für die wachsende Verschwendung von Lebensmitteln in Österreich erzeugt werden: „Hierzulande landet jährlich Essen im Wert von 2 Milliarden Euro im Müll. Hier arbeiten wir eng mit dem FoodFirst Informations- und Aktionsnetzwerk FIAN zusammen, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen“, schildert Huttora die Maßnahmen von „Brot für die Welt“.

„Brot für die Welt“ ist eine Aktion der Evangelischen Kirche in Österreich, die sich seit 2011 in Entwicklungsfragen engagiert und Hilfsprojekte fördert. Weltweit ist die Aktion in 22 Ländern in Afrika, Asien, Europa sowie Mittel- und Südamerika in den Bereichen Ernährung, Inklusion, Bildung, Frieden und Förderung von Frauen tätig. Im Jahr 2016 flossen rund 1,8 Millionen Euro in Projekte, rund 40 Prozent davon kamen aus Spenden.