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Bei Halloween geht es heutzutage vor allem darum, Grusel zu verbreiten.
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In den letzten Jahren wurde der Reformationstag (31. Oktober) als evangelischer Feiertag immer mehr durch das Gruselfest Halloween aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Das Fest hat heidnische Wurzeln und ist in vorchristlicher Zeit in Irland entstanden. Kinder verkleiden sich als Gespenster oder Hexen, ziehen von Haus zu Haus und fordern Süßigkeiten. Ursprünglich befürchtete man, dass in dieser Nacht Verstorbene zurückkehren. „Muss man Halloween ablehnen?“, fragt deshalb die Evangelische Nachrichtenagentur idea in ihrer Serie Pro und Kontra.

Halloween zeigt die Fratze des Widergöttlichen

Für ein entschiedenes Nein zu Halloween plädiert die Bereichsleiterin für die Arbeit mit Kindern beim evangelikalen Bibellesebund, Nicole Eker (Marienheide): „Halloween zeigt die böse Fratze des Widergöttlichen.“ Das Fest sei mehr als ein harmloses Gespensterspiel. Dahinter stecke ein heidnischer Brauch und die Tradition des Totenkults. Eker: „Der dunkle Hintergrund wirkt sich aus: Wer nichts Süßes gibt, der bekommt Saures: Eier oder Müll an seine Hauswand oder Schlimmeres.“ Selbst Polizisten graue es vor diesem Abend, denn das Böse breche an dem Tag ungezügelt aus. Nicht umsonst sei Halloween auch für Satanisten einer der wichtigsten Feiertage. Laut der Bibel gebe es böse Mächte, und es sei gefährlich, sich in ihren Einflussbereich zu begeben. Christen sollten deshalb aus Situationen, die Angst auslösen, keine Veranstaltung machen.

Hinter jeder Maske verbirgt sich ein von Gott geliebter Mensch

Anderer Ansicht ist der Pastor und Referent im Dienstbereich Mission des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Carsten Hokema (Oldenburg). Als Christ freue er sich das ganze Jahr darüber, „wenn es an meiner Tür klingelt“. Am 31. Oktober schauten Menschen vorbei, die christliche Botschaft noch nicht kennen: „Was für ein Geschenk!“ Er beschäftige sich nicht „mit dem ganzen keltisch-christlichen Mischmasch dieses Festes und seiner Geschichte“. Vielmehr versuche er, „auch dem grimmigst Dreinschauenden, hässlichst Aussehenden und dümmlichst Redenden oder Schreienden evangeliumsgemäß zu begegnen“. Denn hinter jeder Maske vor seiner Haustür verberge sich ein von Gott geliebter Mensch. Er selbst feiere den Reformationstag und werde so ermutigt, seine eigenen Masken vor Gott und den Menschen abzulegen.