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Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ überrascht mit neuesten Erkenntnissen von Archäologen in Jerusalem. Screenshot: Der Spiegel
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„Der Spiegel“ (Hamburg) hat in der Vergangenheit regelmäßig am Wahrheitsgehalt der Evangelien gezweifelt. Doch Wunder gibt es immer wieder. In der Titelgeschichte „Die letzten Tage des Jesus von Nazareth“ überrascht das Hamburger Nachrichtenmagazin mit neuesten Erkenntnissen von Archäologen in Jerusalem: „Mit modernsten Geräten werten Forscher Indizien aus – ihre Erkenntnisse können Skeptikern kaum gefallen... Und auch vieles andere von dem, was aufgeklärten Westlern lange als frommes Märchen galt, hat sich inzwischen als zumindest plausibel herausgestellt. Oft kamen die Wissenschaftler durch Zufälle zu neuen Erkenntnissen – weil ein Hotel abgerissen wurde, weil Arbeiter ihren Spaten durch schieres Glück an den richtigen Stellen in die Erde stachen... Es sind extrem schwierige Untersuchungen. Die meisten historischen Zeugen stehen unter dem Verdacht, sie hätten mit ihren Aussagen ihren Glauben begründen wollen. Und auch viele der Wissenschaftler heute sind Christen. Trotzdem kann man ihre Argumente und Funde nicht einfach ignorieren... Viele Schilderungen aus der Bibel passen zu den archäologischen Erkenntnissen.“

Bild am Sonntag: Die Liebe ist stärker als der Tod

In der „Bild am Sonntag“ (Berlin) schreibt der Bestsellerautor und Chefarzt Manfred Lütz: „Am Grab eines geliebten Menschen wird sich jeder fragen: War das alles? Sind wir nur Moleküle, die verwesen? Wenn es so wäre, dann würde sich dieses ganze Leben spätestens jetzt als völlig sinnlos erweisen. Es würde sich in Nichts auflösen, wenn die letzte Erinnerung stirbt. Doch am Grab eines geliebten Menschen hat wohl jeder die Hoffnung, dass das nicht alles war. Die Christen feiern an Ostern, dass diese Hoffnung von Gott selbst als wahr bestätigt wurde, weil Gott die Liebe ist. Und die Liebe stärker ist als der Tod. Wenn man diese Gewissheit ausgelassen feiern kann, dann feiert man wirklich Ostern.“

Die Zeit: Bach führt zum Gedanken an Gott

Die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ (Hamburg) widmet ihre Titelgeschichte der Wirkung des Komponisten Johann Sebastian Bach: „Unterhält man sich mit Musikern, Psychologen, mit Fans und Experten über Bach, passiert etwas Seltsames: Irgendwann sprechen sie alle – ob gläubig oder nicht – das Wort Gott aus. Dieser Ausdruck fällt, unvermeidlich. Man darf sich darüber wahrscheinlich nicht wundern. „S.D.G.“, Soli Deo Gloria, Gott allein die Ehre, schrieb Bach selbst unter fast alle seine Kompositionen. „Die Wurzeln von Bachs Kunst“, hat Gidon Kremer, der Violinist, dessen Chaconne Sie vorhin hoffentlich gehört haben, gesagt, „lagen in seinem Glauben. Alles, was er geschrieben hat, war getragen durch seinen Glauben.“ Offenbar ist es relativ gleichgültig, ob man selbst gläubig ist oder nicht, Bach führt zum Gedanken an Gott. Der weltbekannte Bach-Dirigent John Eliot Gardiner hat gesagt, dass er Bachs Musik nicht aufführen kann, ohne zumindest während der Darbietung gläubig zu werden. Selbst Nietzsche, Totengräber Gottes, schrieb in einem Brief: „In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion des göttlichen Bach gehört, jedes Mal mit dem Gefühl der unermesslichen Verwunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium.“ Bach selbst sah das so: „Wenn man Gott mit seiner Musik nicht ehrt, ist die Musik nur ein teuflischer Lärm und Krach.“

Die Welt: Die Auferstehung kann Menschen verändern

Die Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin) beschäftigt sich mit den Auferstehungsberichten in den Evangelien: „Die Bibel will zeigen, dass die Auferstehung, wie auch immer sie sich genau abspielte, die Menschen verändern kann, denen sie geoffenbart wird. Die Geschichten von Petrus, Maria Magdalena oder den Emmaus-Jüngern, denen der Auferstandene erscheint, atmen eine berührende Stille, eine geradezu exzentrische Schlichtheit, und in dieser Ruhe berichten sie Unfassbares. Nicht nur hören die Jünger die Botschaft, der Tod sei besiegt, ein für alle Mal. Sondern diese Jünger, die eben noch aus Jerusalem fliehen wollten, beginnen auch noch, es zu glauben.“

Neue Westfälische: Die Möglichkeit, ewiges Leben zu gewinnen

Die „Neue Westfälische“ (Bielefeld) begibt sich in ihrem Leitartikel auf Sinnsuche: „Die böse Zumutung des Todes zwingt dazu, über unser Leben nachzudenken und nach einem Sinn darin wenigstens zu suchen. Dafür sind Feiertage eine gute Gelegenheit. Viele Religionen, insbesondere die christliche, versuchen, den Tod zu überwinden, ihm den Schrecken zu nehmen. Mit dem Karfreitags- und Ostergeschehen ist nach biblischer Botschaft der Tod besiegt, jeder Mensch hat die Möglichkeit, ewiges Leben zu gewinnen. Nicht irdisches Leben, sondern ein Leben in Gottes Nähe, das nicht mehr von Leid, Krankheit, Armut und Ärger bedroht ist. Das ist die christliche Hoffnung, das Versprechen der Bibel. Deshalb feiern Christen Ostern. Darauf allerdings lassen sich immer weniger Menschen ein. Die Gottesdienste sind oft nur dünn besucht, Gotteshäuser müssen umgewidmet oder abgerissen werden, die Kirchen verlieren Mitglieder. Geht es den Menschen im Hier und Jetzt zu gut, um sich mit dem Leben nach dem Tod und auch mit dem Sinn des Daseins zu befassen? Brauchen sie diese Jenseitshoffnung nicht mehr, anders als viele Generationen zuvor? Oder sind sie zu beschäftigt und abgelenkt, um sich diesen Gedanken auszusetzen?“

Westfalenblatt: „Gehört das Christentum noch zu Deutschland?“

Das ebenfalls in Bielefeld erscheinende „Westfalenblatt“ spitzt die Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört zu: „Gehört das Christentum noch zu Deutschland? Wir hören aber nur, dass wir nichts hören. Schweigen allüberall. Warum bloß? Ist die Frage so dumm – oder ist sie uns doch eher unangenehm? Gewiss, wir leben in einem säkularen Land, in dem niemand zur Auseinandersetzung mit, geschweige denn zur Ausübung egal welcher Religion gezwungen ist. Doch dürfte es kein Zufall sein, dass eine Selbstvergewisserung schwerer zu fallen scheint als die Abgrenzung von dem, was nicht dazu gehört oder nicht dazu gehören soll. Es kommt nicht von ungefähr, dass Ostern als das höchste christliche Fest bei weitem nicht die Strahlkraft hat, wie es die Weihnachtsfeiertage haben. Vielleicht ist die Botschaft vom Tod und der Auferstehung Jesu einfach zu unerhört – oder sprichwörtlich: unglaublich. Während sich an Heiligabend auch jene in Scharen auf den Weg in die ansonsten landauf, landab doch ziemlich leeren Kirchen machen, die es sonst nicht tun, bleibt Ostern für die meisten bloß ein extralanges Wochenende, von dem man nicht so recht weiß, warum am Karfreitag nicht gefeiert und getanzt werden soll. Dabei hat uns gerade die Liturgie der Osterfeiertage einiges zu sagen. Vor allem das Karfreitagsgeschehen erinnert daran, dass der Gott, an den die Christen glauben, kein Gott ist, der sich über die Menschen erhebt, sondern einer, der ihnen seinen Sohn geschickt – ja, sogar ausgesetzt hat. Jesus auf dem Kreuzweg, Jesus allein und am Kreuz – besonders die bedrückenden Bilder des Karfreitags sind es, die all jene, die sich auf die christlich-jüdischen Wurzeln berufen, auch heute noch auf den Dienst am Nächsten verpflichten.“

Süddeutsche Zeitung: Die Entteufelung des Judas

Die „Süddeutsche Zeitung“ (München) versucht sich an einer „Entteufelung des Judas“: „Diese Verratsgeschichte ist auch deswegen so furchtbar, weil sie so heillos ist. Für den Verräter gibt es keinen Hauch von Erbarmen, kein Fitzelchen Gnade. Niemand interessiert sich für seine Verzweiflung. Die Reue? Zu spät. Es findet sich niemand, der das Schuldbekenntnis wenigstens entgegennimmt. Kein Gehör, keine Gnade. Judas verkörpert den Menschen, der keine Vergebung finden kann, weil es niemanden gibt, der den Willen oder die Macht dazu hat - weil der Verrat als so ungeheuerlich gilt. Das bleibt eigenartigerweise auch nach der Auferstehung des Jesus so. Der Verratene triumphiert über den ewigen Tod, aber der tote Verräter bleibt ewig in Schimpf und Schande. Vom Osterlicht fällt nicht der kleinste Strahl auf Judas. Das Christentum hätte dem Judas nicht nur zugutehalten können, dass er Reue gezeigt hat; es hätte ihm auch zugutehalten können, dass der Verrat des Judas ein Teil des Heilsgeschehens war. Hätte es ohne den Verrat den Tod am Kreuz, hätte es die Auferstehung, hätte es das Christentum gegeben? Man könnte Judas zugutehalten, dass er eigentlich nur die Rolle gespielt hat, die vorbestimmt war, die irgendjemand übernehmen musste - und er letztlich im Einklang mit dem Willen Jesu gehandelt hat. War er ein Verräter aus Gehorsam? Dichter haben solche Gedanken eindrucksvoll entwickelt. Sie verlangten, Judas selig zu preisen, weil er den Verrat auf sich genommen habe, so wie Jesus das Kreuz auf sich genommen habe.“

Welt am Sonntag: Judas lebt in jedem von uns weiter

Auch die „Welt am Sonntag“ (Berlin) findet Gefallen am Judas und schreibt in ihrer Titelgeschichte „Gerechtigkeit für Judas“ die Ostergeschichte kurzerhand um: „Vielleicht gibt es aber einen noch unentdeckten Judas, der besser in unsere Gegenwart passt... Das ist ein Mann, dem beim Abendmahl die Einsicht kommt, dass auf all diesen Heilsversprechungen und Visionen, wie sie im Jerusalem und im Galiläa seiner Zeit so übernervös zirkulieren, etwas ungut Fanatisches liegt. Vielleicht ist dieser Jesus, der wütend Feigenbäume entlaubt und unschuldige Schweineherden ersäuft, der harmlose Geldwechsler gewaltsam aus dem Tempel wirft und ihnen den Arbeitsplatz wegnimmt, ja doch nur ein weiterer Choleriker, wie es sie immer wieder gab und immer wieder geben wird. Wie Johannes, der fanatische Nackedei aus der Wüste, macht auch dieser Jesus die Massen kirre und endet am Ende doch nur in sinnloser Gewalt. Wohin führt diese fiebrige Sucht nach dem Paranormalen? Warum einen einzigen Toten lebend machen, wenn danach weiter gelitten und gestorben wird? Warum übers Wasser laufen, wenn es auch Kähne und Boote gibt? Wozu bei alldem mitmachen? Warum nicht einfach nach Hause gehen, ganz normal arbeiten, eine Familie grün- den und diesen Erlösungsgeschichten keinen Glauben mehr schenken? Judas steht auf, als feierlich Brotbissen wie Fleisch und Weinbecher wie Blut kredenzt werden, geht hinaus in die Nacht und schließt die Tür hinter sich... Darum wäre es eigentlich logisch, wenn die Leute sich Judas näher fühlen würden. Immer weniger Menschen, sogar unter den Christen, glauben noch an die Auferstehung des Fleisches. Jesus mit all seiner Milde und seinem Opfermut ist der viel zu perfekte Superheld. Niemand kann ihn je erreichen, denn Jesus bleibt ein Idol. Oder wie seine Fans verkünden: Gottes Sohn. Wer weiß, wo er geblieben ist. Der Iskariothe aber war ganz anders. Er war ein Verräter, ein Revoluzzer, ein Fahnenflüchtiger, ein Skeptiker, ein Mensch. Dieser Judas lebt weiter – in jedem von uns.

Berliner Zeitung: „Das nennen wir Glauben“

„Österliche Gedanken“ macht sich der Berliner Bischof Markus Dröge in einem Gastkommentar in der „Berliner Zeitung“: „Die Bibel ist eine wunderbare Sammlung von Aufbruchsgeschichten. Erzählt wird von der Sehnsucht und der Verheißung Abrahams, als er die Heimat verlassen hat. Geschildert wird aber auch die Not der Vertriebenen im Exil. Die biblischen Geschichten lehren uns, dass der Gott der Bibel anders ist als die antiken und zeitgenössischen Götzen, die den Status quo absichern sollen. Die alten, auf ungewöhnliche Weise aktuellen biblischen Texte verbreiten Aufbruchsstimmung, machen Lust darauf, sich neue Ziele zu setzen und stärken das Vertrauen in unbekannte Wege. Das nennen wir Glauben.“